Die Bürger befürchten eine Strahlenbelastung. (Symbolfoto) Foto: Archiv

Funkmast: Heiligenzimmerner Ortsvorsteher sucht Gespräch mit Vodafone. Dialog statt Konfrontation ist Devise.    

Rosenfeld-Heiligenzimmern - Auf Ablehnung ist die Absicht von Vodafone gestoßen, einen Funkmasten in Ortsnähe für das schnelle LTE-Netz aufzustellen. Nun sucht Ortsvorsteher Rolf Kotz das Gespräch mit dem Unternehmen.

Mobil telefonieren kann man nahezu überall in Heiligenzimmern – doch heute gehen die Benutzer zunehmend mit Smartphones oder Tablets drahtlos ins Internet. Dafür richten die Telekommunikationsanbieter das LTE-Netz ein. "In Heiligenzimmern ist die LTE-Abdeckung teilweise schlecht wegen der Lage in engen Seitentälern", sagt Kotz.

Bürger befürchten Strahlenbelastung

Im Herbst war Vodafone an die Ortschaft herangetreten, um eine Fläche im Bereich Wettwag zu pachten und dort einen Funkmasten zu errichten. Dies war schon im September im Ortschaftsrat auf Ablehnung gestoßen, ebenso im zweiten Anlauf am vergangenen Freitag.

Ein bei den Bewohnern von Heiligenzimmern eingeholtes Stimmungsbild ergab laut Kotz, dass viele einen neuen Funkmasten ablehnen, weil die Grundversorgung gut sei und sie eine mögliche Strahlenbelastung durch die neue Funkanlage befürchten. Auch Kotz ist nicht überzeugt, dass Mobilfunk unschädlich ist: "Wer weiß, was in 20 oder 30 Jahren herauskommt?" Anstatt mobiles Internet in "den letzten Winkel" zu bringen, müsse erst einmal die mangelhafte Funkversorgung in Richtung Vöhringen und Rosenfeld verbessert werden, meinen der Ortsvorsteher und seine Ortschaftsratskollegen. Denn dort, wo sich schon schwere Unfälle ereignet haben, ist der Empfang schlecht und mobiles Telefonieren fast unmöglich.

"Wir wissen nicht, wer alles auf den Masten kommt", sagt Kotz. Denn oftmals vermiete ein Mobilfunkbetreiber einen Antennenplatz auf seinen Masten an andere Unternehmen.

Der Ortsvorsteher möchte auch vermeiden, dass Vodafone sich auf eigene Faust bei einem privaten Grundstückseigentümer einen Standort sichert: Das habe das Unternehmen schon versucht. Deshalb suche man jetzt den Dialog – auch mit dem Ziel, die Mobilfunkanlage weiter weg vom Ort zu platzieren. Kotz räumt ein, dass es ein "psychologisches Problem" sein könne, wenn ein Funkmast das Dorf überrage.