Von Lorenz Hertle

Von Lorenz Hertle

Ein Wunder geschieht: Ein Projekt der öffentlichen Hand wird einmal nicht teurer, sondern deutlich billiger. Und zwar von rund 150 000 Euro auf nicht einmal 10 000 Euro. Jahrelang hatte der Rosenfelder Gemeinderat die Ausgabe einer Summe in sechsstelliger Höhe für zwei Bushaltestellen im Westen der Kernstadt gescheut und den Posten immer wieder gestrichen. Die De-luxe-Haltestelle umfasste unter anderem lange Haltebuchten auf beiden Straßenseiten, damit der Bus nicht in der Fahrbahn stehen bleibt. Die Buchten waren aber an dieser Stelle nicht ohne größere Eingriffe in die Straßenränder machbar.

Dass es auch anders geht, darauf besann sich der Gemeinderat, und die Stadt beantragte eine Haltestelle ohne Buchten für Busse. Das Landratsamt gab sein Einverständnis, und so kristallisierte sich eine kostengünstige Lösung heraus, bei der nur auf einer Seite der Bickelsberger Straße am Kreisverkehr eine befestigte Aufstellfläche in Richtung Balingen angelegt werden muss. Nun bleibt der Bus eben doch auf der Fahrbahn stehen – den Passagieren dürfte es egal sein; sie freuen sich, wenn sie auf kurzen Wegen zu Fuß die beiden Supermärkte und die Firmen im Industriegebiet erreichen können.

Fazit: Ein Projekt wird manchmal billiger und ist schneller zu realisieren, wenn man es etwas abhängen lässt und dann einen zweiten Blick darauf wirft. Das muss nicht gleich ein Großflughafen oder ein Straßenneubau sein – eine Bushaltestelle tut’s auch.