Im Gasthaus Ochsen diskutierten rund 50 Heiligenzimmerner darüber, in welche Richtung die innerörtliche Entwicklung ihres Dorfs laufen soll. Foto: Stehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Erster Bürgerstammtisch wird von Heiligenzimmernern gut angenommen / Diskussion über Baulanderschließung

Von Bettina Stehle

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Zum ersten Bürgerstammtisch begrüßte Heiligenzimmerns Ortsvorsteher Rolf Kotz im Gasthaus Ochsen knapp 50 Interessierte. Er freute sich, dass die jüngeren Einwohner Generation gut vertreten waren.

Hauptanliegen des Abends war der Meinungsaustausch über die Entwicklung von Bauflächen. Anhand eines Ortsplans erläuterte Kotz, dass es in Heiligenzimmern noch zwei städtische Bauplätze und etwa 20 Bauplätze in Privatbesitz ohne Bebauungszwang gebe. Zudem stünden etwa 15 ältere Gebäude leer, hauptsächlich entlang der Ortsdurchfahrt.

Die Ortschaftsräte wiesen darauf hin, dass ein Neubaugebiet nur genehmigt werde, wenn alle anderen Flächen für den öffentlichen Markt nicht zugänglich seien. Auch um den Ortskern nicht ausbluten zu lassen, sei es wichtig, über Alternativen zu einem Neubaugebiet nachzudenken.

So könnte man innerorts eine Fläche als Sanierungsgebiet ausweisen und Zuschüsse vom Land für den Abriss der alten Häuser erhalten. Dann wäre die Neubebauung eine kostengünstige Alternative zu einem Neubau, auch angesichts der Tatsache, dass Bauplätze innerorts mit einem Quadratmeterpreis von 42,50 Euro fast 30 Euro billiger seien als ein neu erschlossener Platz. Zudem "lebt es sich in der Ortsmitte gut", wie Ortschaftsrat Horst Bisinger aus eigener Erfahrung einwarf.

Die Zuhörer wiesen darauf hin, dass es kaum Bereitschaft gebe, alte Häuser oder Bauplätze in Privatbesitz zu verkaufen, was auch der Ortsvorsteher bestätigte. Als weitere Idee für platzsparendes Bauen kam aus der Zuhörerreihe der Vorschlag, ein Mehrfamilienhaus mit Eigentumswohnungen anzubieten.

Die Bürger gaben dem Ortschaftsrat schließlich mit auf den Weg, dass man zweigleisig fahren müsse: Einerseits sollte ein neues Baugebiet ausgewiesen werden, andererseits sollte der Ortschaftsrat aber auch die innerörtliche Entwicklung forcieren. Alle Interessierten sollten sich auf eine Warteliste für Bauflächen eintragen lassen.

Rolf Kotz informierte abschließend über die anstehenden Baumaßnahmen im Ort: am 3. und 4. Juli wird in der Ortsdurchfahrt ein neuer Belag angebracht, in der Grundschule werden Sanierungsarbeiten beginnen, und die Turnhallenküche wird erneuert. Außerdem stehe die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs auf dem Plan.

Weiter soll die Breitbandversorgung verbessert werden. Dazu wurden teilweise bereits im Rahmen der Erneuerung der L 390 zwischen Heiligenzimmern und Gruol Leerrohre verlegt.