Eigentümer trennen sich oft nur zögernd oder gar nicht von ungenutztem Grundstück / "Grüner Baum" verfällt
Von Lorenz Hertle
Rosenfeld. Eine Sisyphusaufgabe haben die Ortsvorsteher der Stadtteile und Bürgermeister Thomas Miller zu bewältigen: die Binnenentwicklung im Ort umzusetzen.
Die Politik wollte dem Trend heraus aus den alten Ortskernen auf die sprichwörtliche grüne Wiese entgegentreten und rief das Schlagwort "Innenentwicklung" aus. Das bedeutet, auf leer stehenden Grundstücken neu zu bauen oder heruntergekommene Gebäude abzubrechen oder zu renovieren.
"Das ist immer dann ein Thema, wenn es im Ort keine Bauplätze mehr gibt", meint Bürgermeister Miller. Die Stadt Rosenfeld bemühe sich, das Postulat der Politik umzusetzen. Doch Innenentwicklung orientiere sich auch an der Nachfrage, und die sei in vielen Fällen eher gering.
"In Brittheim haben wir vier Jahre lang verhandelt", so Miller. Nachdem der gordische Knoten endlich gelöst war, vergab der Gemeinderat die Abbrucharbeiten an mehreren alten landwirtschaftlichen Gebäuden an der Hauptstraße und Turmstraße nahe der Kirche. Dort sollen im Rahmen der innerörtlichen Neuordnung drei neue Bauplätze entstehen.
Brachflächen werden neu genutzt
Auch in anderen Stadtteilen gibt es Bemühungen, Brachflächen innerorts wieder zu beleben. So soll in Isingen das Areal zwischen Gässle und Kirchstraße neu geordnet und bebaut werden. Laut Ortsvorsteherin Sigrid Lehmann sind einige Eigentümer bereit zum Verkauf.
Doch manchmal beißen Verwaltungen auf Granit: In vielen Fällen halten die Eigentümer hartnäckig an ihrem nicht genutzten Immobilienbesitz fest. Eine Stadt oder Gemeinde könne nicht ohne weiteres ein leer stehendes marodes Gebäude abbrechen lassen. Das Landratsamt, so Miller, habe beispielsweise ein kaputtes Haus am Pfingsthaldeweg unterhalb der Kindertagesstätte Regenbogen "verschärft unter Beobachtung". Aber solange kein Anwohner, Fußgänger oder Autofahrer gefährdet sei, passiere nichts. Baufällig scheint ein Anwesen an der Bickelsberger Ortsdurchfahrt – "ein Privathaus", so Miller.
Ein Bauzaun blockiert den Gehweg vor dem ehemaligen langsam zerfallenden Gasthaus "Grüner Baum" in Leidringen. Den Zaun hat die Gemeinde aufstellen lassen. Zerbrochene Dachziegel liegen auf dem Gehweg. Das Problem: Möglicherweise steht ein Anbau unter Denkmalschutz.
