Vortrag: Hamburger Wissenschaftler beschreibt Modell

Rosenfeld-Isingen. Seine Ideen zu einer neuartigen Form des Zusammenlebens und gemeinsamen Wirtschaftens auf dem Land hat Ralf Otterpohl, Professor an der Technischen Universität Hamburg, in seinem Buch "Das Neue Dorf" skizziert. Er hält am Samstag, 11. November, im Rahmen der Generationenwerkstatt einen Vortrag im Isinger Schulhaus. Beginn ist um 20 Uhr.

Otterpohl will Beispiele für eine Welt zeigen, wie er sie sich für sich, seine Kinder und alle Nachkommen wünscht. Nach 15 Jahren Forschung zu ländlicher Entwicklung ist er der Meinung, dass alles für ein Leben in Wohlstand für alle vorhanden sei. Es brauche aber sehr viele Menschen, die mitwirken.

"Die Stadt allein hat keine Zukunft", meint Otterpohl. Ein zukunftstauglicher Bauernhof besteht nach seinem Modell aus etwa 100 Minifarmen, dem Neuen Dorf. Teilzeit-Gärtner produzieren hochwertige Lebensmittel und bauen Humus auf. Otterpohl skizziert alle Aspekte einer bio-intensiven Landwirtschaft mit hoher Pflanzenvielfalt – und die Einkommen, die erzielt werden können.

Die vielfältigen Kleinbetriebe der Neuen Dörfer versorgen auch die Stadt. Typischerweise haben nach seiner Vorstellung die meisten Menschen neben der eigenen Minifarm einen Anteil an einem Betrieb der Weiterverarbeitung, der Herstellung von Haushaltschemikalien, einer Tischlerei oder an einem Betrieb zur Herstellung von Elektrogeräten- und Fahrzeugen. Da es mindestens 150 Bewohner gebe, sei auch Bedarf für Lehrer, Heilberufe, Vertrieb, Transport und viele weitere Dienstleistungen.

Er beschreibt die Produktivität von artenreichen Permakultur-Minifarmen mit hohem Humusgehalt. Wenn genug Menschen im Neuen Dorf – vielleicht einer Art Bauernhof der Zukunft – leben, entstehen weitere Einkommensmöglichkeiten.