Mit seinen Liedern und Geschichten hat Roland Single die Bewohner des Pflegewohnhauses und Gäste unterhalten. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

"Rosenfeld trifft...": Autor und Liedermacher Roland Single aus Winterlingen im Pflegewohnhaus

Von Beate Müller

Geschichten und Lieder auf Schwäbisch hat Roland Single im Rosenfelder Pflegewohnhaus präsentiert.

Rosenfeld. Der Winterlinger Autor und Liedermacher war im Rahmen der Kulturreihe "Rosenfeld trifft..." eingeladen worden. Sie bietet nun im elften Jahr Künstlern aus der Region eine Bühne.

Ob Singles Bühnenprogramm, welches den Alltag in Dörfern der Schwäbischen Alb auf die Schippe nimmt, "dummes Gerede" ist, bleibt jedem selbst überlassen. Lustig fand das Publikum die Geschichten in Mundart auf jeden Fall. Bei Geschichten über den Junior, der sich ein Zungenpiercing stechen ließ, oder über die Neckereien zwischen Dörfern blieb kein Auge trocken.

"Die Sachen, die man so hört, schreibt man halt auf", erzählt Single in breitem Schwäbisch. Er selbst brachte bisher drei Bücher heraus. Aus dem neuesten mit dem Titel "I bens bloß" las der Wortkünstler einige Geschichten und Gedichte vor. Darin nimmt er auch die Eigenheiten der Schwaben auf die Schippe. So verarbeitete er in einer Erzählung beispielsweise das typische Dorfgeschwätz: Jeder kennt jeden, und selbst die Tatsache, dass beim Nachbar die gelben Säcke nicht abgeholt wurden, bietet Gesprächsstoff im Flecken.

Der eine oder andere Gast im Publikum nickte bei Singles Geschichten zustimmend und erzählte dem Sitznachbar, dass es einem selbst auch immer so gehe oder man dies und das nur zu gut kenne.

Single ist Schwabe durch und durch und genoss es sichtlich, mit den Eigenheiten des Dialekts zu spielen. Besonders bei Gedichten jonglierte er mit schwäbischen Ausdrücken und arbeitete so die Feinheiten des hiesigen Dialekts heraus.

Manch "Neigschmeckter" hätte bei dem reichhaltigen alemannischen Wortschatz seine Schwierigkeiten gehabt. Den Bewohnern des Pflegewohnheims und den Rosenfelder Senioren schien der Winterlinger jedoch aus dem Herzen zu sprechen. Gelegentlich griff Single auch zur Gitarre und sang Lieder wie "I be halt langsam" oder "Äll Samschdig obad". In Letzterem besang er das Leid seiner Jugend, dass er aufgrund mangelnder tänzerischer Fähigkeiten Probleme gehabt habe, in einem Lokal eine Frau zu finden.

Im Anschluss an das rund einstündige Bühnenprogramm fand ein Umtrunk in der Cafeteria des Pflegewohnheims statt, bei dem die Geschichten des Schriftstellers und Liedermacher vertieft wurden und vielleicht Stoff für neue Erzählungen entstehen konnte.

Denn: Die Geschichten werden Roland Single, wie er sagt, "frei Haus geliefert". Er selbst beobachte nur und schreibe dann auf.