Jugendraum: Pfarrer Holger Zizelmann könnte sich Veranstaltungen für junge Besucher vorstellen
Hoffnungsvoll gestartet ist der offene Jugendtreff im Jugend- und Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde in Leidringen. Doch im Sommer wurde der Betrieb mangels Zulauf eingestellt.
Rosenfeld-Leidringen. Mit großen Erwartungen war 2014 das neue Gemeindehaus eingeweiht worden. Im Untergeschoss wurde ein Raum für den offenen Jugendtreff und die Jugendgruppen der Kirchengemeinde geschaffen. Schnell bildete sich damals auch ein Team, um einen Treff für die Jugendlichen des Ortes auf die Beine zu stellen.
Um die Resonanz zu steigern, beteiligte sich der Ortschaftsrat mit Ortsvorsteher Horst Lehmann an der Organisation des Jugendtreffs. Sehr erfolgreich, erinnert sich Pfarrer Holger Zizelmann, war ein Abend mit einem Fußball-Computerspiel.
Verantwortliche müssen die Notbremse ziehen
Doch dann musste die Notbremse gezogen werden. Fazit von Zizelmann: "Es scheint, als ob es keinen Bedarf gibt." Auch sei es immer mühsamer gewesen, ehrenamtliche Verantwortliche zu finden. Bemühungen, über die Vereine witere Jugendliche anzusprechen, hätten nichts gebracht. Also wurde "eine Pause eingelegt", wie es der Pfarrer formuliert.
Etliche Cliquen, so Zizelmann, träfen sich in Bauwagen, andere Jugendliche seien in Vereinen und der Feuerwehr engagiert. Der Pfarrer vermutet auch, dass der Trend zum Ganztagsbetrieb in den Schulen das Zeitbudget der Jugendlichen zusätzlich schmälert. Ein anderer Faktor sind für ihn die Smartphones – sehr beliebt bei Jugendlichen, aber Zeitfresser. Schließlich könnte aus Zizelmanns Sicht auch ein Generationswechsel eine Rolle spielen.
Indes steht der Jugendraum mit Bar, Tischkicker und Küche nach dem Aus für den offenen Jugendtreff nicht leer: Er wird laut Zizelmann rege genutzt, etwa vom Jugendkreis und von Konfirmanden.
Gruppen könnten dort zusammenkommen, und auch einen neuen offenen Jugendtreff hält Zizelmann für möglich: "Ortschaftsrat und Kirchengemeinderat halten die Ohren offen; das Dorf dürfte Bescheid wissen." Anfragen würden gerne entgegen genommen, versichert der Pfarrer. Er könnte sich vorstellen, dort wieder Veranstaltungen zu organisieren und so jugendliche Besucher zum Besuch des Jugendraums zu animieren.
