Der Isinger Martinskirche ist Jürgen Beckmann eng verbunden. Er hat einen neuen Kirchenführer herausgebracht. Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Jürgen Beckmann hat eine Broschüre mit Bildern verfasst / Änderung kommt

Einen neuen Kirchenführer über die Isinger Martinskirche hat Jürgen Beckmann verfasst, der NochVorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderats.

Rosenfeld-Isingen. In der Broschüre "Die Martinskirche zu Isingen" mit 20 Seiten und zahlreichen Fotos geht Beckmann auf die Geschichte der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche ein. Diese stand mehr als 500 Jahre lang unter dem Patronat des Johanniterordens, dem Beckmann selbst seit 40 Jahren angehört.

Vor einigen Jahren hat Beckmann schon einmal ein kleineres Heft über die Martinskirche verfasst. Damit ist er nicht der erste Autor: Unter anderem hatte der damalige Pfarrer Hans Albrich in der Festschrift "1200 Jahre Isingen" von 1986 einen Beitrag über den Ort und die Martinskirche geschrieben.

Beckmann stützt sich auch auf Arbeiten von Winfried Hecht, Pfarrer Karl Scheuermann und Eugen Gröner. Der neue Kirchenführer beschreibt den Raum der denkmalgeschützten Kirche, die Orgel, die an der Stelle des Hochaltars steht, das Votivbild an der Südwand und die um 1451 entstandene bemalte Holzdecke, die 1948 mit 500 Eidottern restauriert wurde.

"2000 sind meine Frau und ich aufs Altenteil nach Isingen gekommen", erinnert sich Jürgen Beckmann. Er hat einen bewegten Lebenslauf hinter sich: Der Rechtsanwalt und Oberstleutnant der Reserve hatte in Münster gearbeitet, später bei Heckler & Koch in Oberndorf am Neckar, bei einem Wachdienstunternehmen in Bisingen und nach der Wende bei der Treuhand.

"Durch Zufall" wurde Beckmann 2007 Vorsitzender des Isinger Kirchengemeinderats: Der damalige Pfarrer Manfred Plog hatte ihn gefragt, ob er kandidieren wolle. Kaum gewählt, gab der Vorsitzende Rolf Benzing sein Amt ab.

Der 78-jährige Beckmann hat Gleiches vor, wenn die geplante Zusammenlegung der evangelischen Kirchengemeinden Rosenfeld und Isingen zum 1. Januar 2018 vollzogen wird. Ein Grund dafür ist die länger andauernde Krankheit von Pfarrer Johannes Kiefner.

Zur Bildung der "Verbundkirche" muss Isingen vom Kirchenbezirk Balingen nach Sulz wechseln, dem die übrigen Kirchengemeinden auf dem Kleinen Heuberg angehören. Der Oberkirchenrat muss dem noch zustimmen.

In den vergangenen zwei Jahren mussten Rosenfelds Pfarrer Bernd Hofmann und seine Täbinger Kollegin Christine von Wagner immer wieder in Isingen einspringen, zuletzt bei der Konfirmation. "2015 hatten wir in einem Jahr zwei Beerdigungen, 2017 waren allein sieben im ersten Quartal, und das ohne Pfarrer", so Beckmann. Künftig wird Hofmann für beide Orte zuständig sein. Entsprechend der Zahl der Gemeindeglieder wird ein neuer Kirchengemeinderat gebildet, dem Beckmann aber nicht mehr angehören möchte.

Das Heft ist in 500 Exemplaren erschienen, kostet zwei Euro und liegt in der Martinskirche aus. Das Geld in der Spendenkasse kommt der Kirchengemeinde zugute.