So wird das Gebäude der Iselin-Schule und Gemeinschaftsschule aussehen, wenn Rettungsbalkone angebaut sind. Grafik: Bewer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Der Umbau des Schulzentrums kostet rund sechs Millionen Euro / Konzept gebilligt

Beim Bau der 1971 eingeweihten Iselin-Schule sind offenbar Brandschutzvorschriften ignoriert worden – nicht die einzige Überraschung für den Gemeinderat beim Thema Umbau. Nun wird es wieder einmal teuer.

Rosenfeld. Für die Gemeinschaftsschule müssen in dem Waschbeton-Gebäude Wände versetzt werden. So werden unter anderem zwei Rektorate und Platz für Lehrer-Einzelarbeitsplätze geschaffen. Für die Schüler gibt es Raum für Lerngruppen und die eigene Arbeit.

Der Ausschuss für Technik und Umwelt hatte im November dem Konzept von Bauingenieur Andreas Bewer zugestimmt, nun erläuterte dieser dem Plenum nochmals ausführlich die Planung.

Bewer erklärte, dass nach einer Begehung des Gebäudes mit Kreisbrandmeister Stefan Hermann ein Konzept mit umlaufenden Fluchtbalkonen und zwei Außentreppen an der West- und Südecke ins Auge gefasst werde. Damit seien die erforderlichen zwei baulichen Rettungswege gegeben. Denn das Treppenhaus scheidet laut Bewer aus, da die Wände der Klassenzimmer keinerlei Feuerschutz bieten.

Eine Alternative zu außen liegenden Fluchtbalkonen wären Ausstiegshilfen, die innen Raum blockierten, ein Steg und neue Innenwände, die mindestens 30 Minuten lang Feuer widerstehen würden, erklärte Bewer auf Nachfragen aus dem Gremium. Doch wäre damit die Nutzung des Treppenhauses aus Brandschutzgründen ausgeschlossen.

Die Treppentürme aus Stahlbeton stehen getrennt vom Gebäude, und die Balkons sollen für mehr Erdbebensicherheit sorgen. Ausgewählt wurde eine horizontale Verkleidung mit Holzelementen. Mehrere Türöffnungen müssen in die Außenwände gebrochen werden. Darin werden Tür- und Fensterelemente eingebaut, die 40 Zentimeter in den Innenraum ragen. Nur so könne die erforderliche Balkonbreite von 1,50 Metern gewährleistet werden, sagte Bewer. Neben dem Hauptbau wird auch der Mittelbau und seine Umgebung neu gestaltet. Eine ungenutzte Freifläche wird zu einem Besprechungsraum umgebaut.

Auch die Schulband soll einen Platz zum Proben erhalten – "bei Lärmproblemen spielt sie auf elektronischen Instrumenten", sagte der Ingenieur.

Die Umbaukosten bezifferte Bewer auf rund sechs Millionen Euro. An Zuschüssen für den Grundriss verändernden Arbeiten erwartet er bis zu 400 000 Euro. Da Bewer die Bausubstanz als sehr gut beurteilt, ist für ihn ein Umbau einschließlich der ohnehin nötigen Gebäudesanierung wirtschaftlicher als Abbruch und Neubau – auch müsste die gesamte Schule vorübergehend umquartiert werden.

"Für sechs Millionen kann man zwei Hallen bauen", sagte Klaus May. Hans Leidig echauffierte sich über "Brandschutzauflagen über jedes vernünftige Maß hinaus". Dem hielt Bewer entgegen, dass er beim Durcharbeiten der Gebäude-Unterlagen festgestellt habe, dass damals anscheinend Brandschutzauflagen nicht beachtet worden seien und "ein kreativer Umgang mit Bauvorschriften" üblich gewesen sei. Nun müsse beim Umbau in Sachen Brandschutz nachgebessert werden.

Das Projekt wird in drei Bauabschnitte geteilt. Die Stadt Rosenfeld sei verpflichtet, sich am Umbau der Gemeinschaftsschule zu beteiligen, so Bürgermeister Thomas Miller. Auch bei einer eventuellen Änderung der Schulform sei man flexibel.

Bei einer Enthaltung stimmte die Mehrheit der Planung zu und beauftragte die Verwaltung, für den ersten Bauabschnitt die Genehmigung zu beantragen und die notwendigen Förderanträge beim Land zu stellen.