Religion: Aktion in Rohrdorf kommt Projekt in Ghana zugute / Gesamtkosten des Gebäudeumbaus belaufen sich auf 40 000 Euro

Es ist schon fast ein "Jahrhundertumbau", das Kindergartengebäude, das Pfarrer Eric Wiafe unter sich hat. Nicht wegen der besonderen Architektur, sondern wegen des Aufwands, den der ehemalige Eutinger Pfarrer betreibt.

Eutingen-Rohrdorf. Denn der ist enorm. So sammelten etwa Rohrdorfer Kinder im Rahmen ihrer diesjährigen Sternsingeraktion Geld für den Umbau. Weshalb sie nun das Ministranten-Sommerfest nutzten, um sich über das Projekt zu informieren.

Pfarrer Eric Wiafe kennen einige Kinder noch aus der Zeit, in der er in der Seelsorgeeinheit Eutingen gewirkt hat. 2011 kehrte er in seine Heimat zurück und übernahm gleich einige Aufgaben, zu denen auch die Suche nach einem Kindergartengebäude gehörte (wir berichteten).

Anfangs war ein Neubau geplant, der sich aus Kostengründen allerdings nicht realisieren ließ. Die Kirchengemeinde St. Stephen fasste dann ein bebautes Grundstück in der Nähe der Schule ins Auge. Unterm Strich schlägt das Kindergarten-Projekt mit 40 000 Euro zu Buche. Eine Summe, die die katholische Kirchengemeinde teils über Elternbeiträgen, teils über Spenden zusammentrug. Dadurch konnte das Gebäude von Grund auf saniert werden. Das ehemalige Wohnhaus umfasst drei Kindergarten-Räume, einen Büroraum für den Direktor, eine Küche mit Lagermöglichkeit, und Sanitäranlagen. Drei Maurer, vier Facharbeiter, zwei Elektriker, zwei Zimmerer und drei Maler arbeiteten monatelang an der Fertigstellung. "Die Gemeinde übernimmt die Landschaftsgestaltung, die aber aufgrund von Bauverzögerungen noch warten muss. Wir tun unser Bestes", so der Pfarrer.

Für September ist der Umzug der Kleinsten vom bisherigen Schulgebäude in den frisch renovierten Kindergarten geplant. "Wir hoffen, dass es klappt", erklärt Pfarrer Eric, der einiges um die Ohren hat. Die Renovierung einer Kapelle für eine neue Gemeinde sei abgeschlossen. "Als ich die Gemeinde übernahm, beteten wir noch in einem Schuppen. Heute haben wir eine schöne Kapelle", meint der Priester. Denn der Schuppen wurde zwischenzeitlich in eine Kapelle umgewandelt. Jeder packte mit an. Eine Spende von 500 Euro von deutschen Freunden aus Cottbus erleichterte die Arbeit. "Ich habe versucht, den Leuten zu vermitteln, dass sie selbstständig sein müssen", beschreibt Pfarrer Eric seine Arbeit.

Durch die neue Kapelle wächst die Gemeinschaft der Gläubigen stetig an. Mit weniger als 100 Personen habe man angefangen, heute kämen am Sonntag mehr als 300 Gläubige. Die Kapelle befindet sich im Außenbereich, sodass der Pfarrer immer hin- und herpendeln muss. Gerade beschäftige er sich vermehrt mit seinem Jugendclub Youth Formation Club. "Ich hatte so viel zu tun", führt er aus, wieso dieses Projekt etwas eingeschlafen sei. Zwar habe die Gemeinde mit den Kindern immer mal wieder etwas unternommen, doch die konkrete Umsetzung von Projekten mit Kinder und Jugendlichen beginne erst jetzt.

Besuche oder Aktionen sind geplant. "Wir haben Kinder von sechs bis 18 Jahren. Sie kommen aus der Region", beschreibt er die Gegend rund um Darkuman. Weitere Projekte sollen also folgen und auch das Kindergartengebäude könnte nach jahrelangen Maßnahmen bald fertig sein. Über die diesjährige Sternsinger-Aktion in Rohrdorf kamen rund 1180 Euro zusammen. Die Rohrdorfer Ministranten freuen sich, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat.

Bei ihrem Sommerfest erlebten sie einiges. Die Organisatoren hatten ein Kirchenquiz aufgestellt, bei dem die Teilnehmer die Kirche genau unter die Lupe nahmen.

Fragen wie "Wie viele Kreuze mit Jesus gibt es in der Kirche?" oder "Mit welchem Text der Gemeinde endet die Heilige Messe?" beantworteten die Kinder ohne Probleme. Als Belohnung gab es ein Eis zum Naschen. Danach stärkten sich die Teilnehmer auf der Terrasse des Rohrdorfer Gemeindehauses mit Grillspezialitäten. Für die Gruppe ein gelungener Start in den Sommer.