Mit vollem Einsatz dabei: Bei den Kinderbibeltagen in Rohrdorf erleben die Kinder täglich Neues. Fotos: A. Hofmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Rohrdorfer Ferienangebot für Kinder beleuchtet auch das Leben in Peru / Missionarin Annekathrin Dörffel erzählt

Von Aileen Hofmann

Rohrdorf. Laut plappernd und lachend sitzt eine Kinderschar im evangelischen Gemeindehaus in Rohrdorf zusammen. Gleich geht’s los. In fünf Minuten starten die Kinderbibeltage. Die Teilnehmer können es kaum erwarten. Denn in diesem Jahr geht es ganz international zu. Eine Missionarin aus Peru ist zu Gast.

Jahr für Jahr bietet die evangelische Kirche in Rohrdorf Kindern der Klassen 1 bis 7 in den Herbstferien eine Kinderbibelwoche. Noch bis zum 1. November kommt man jeden Nachmittag zusammen. Die Kinder lernen dabei die Geschichten aus der Bibel kennen und zu verstehen. Jedes Jahr gibt es ein neues Thema. Diesmal gehen sie der Frage nach: "Was hat Petrus mit Jesus gemacht?"

Für internationales Flair sorgt Annekathrin Dörffel. Sie arbeitet als Kinder- und Jugendmissionarin im fernen Peru. Zusammen mit einem großen ehrenamtlichen Helferteam leitet sie die Kinderbibeltage in Rohrdorf. Mit ihr hält ein Hauch von Peru Einzug ins Gemeindezentrum.

"Was hat Petrus mit Jesus gemacht?" Genau dieses Thema hat Annekathrin Dörffel bereits einmal mit den von ihr betreuten Kindern in Peru erarbeitet. Seit vier Jahren lebt und arbeitet sie in dem Land in den Anden. Sie ist Mitarbeiterin der DMG (Deutsche Missions Gemeinschaft) – einer Missionsgemeinschaft, die sich in 80 Ländern dieser Erde engagiert.

Auch davon erfahren die Kinder in Rohrdorf. Sie hören von den Hilfsangeboten der Missionare, dass Annekathrin Dörffel mit den Kindern tanzt und spielt oder auch mal zelten geht – ganz ähnlich eigentlich wie in diesen Tagen auch in Rohrdorf. Sie erzählt davon, wie die Kinder in Peru lernen, alleine aus der Bibel zu lesen, welche Spiele sie spielen, wie wichtig es ist, Gemeinschaft zu erleben, und dass selbst bei älteren Jugendlichen das Basteln hoch im Kurs steht. "Da in Peru das einfach niemand mit einem macht."

Im Gemeindehaus sorgt man auch für die passende Optik. In Peru geht die Missionarin immer wieder mit den Jugendlichen zelten. Also dürfen die Kinder in Rohrdorf im Gemeindesaal wenigstens ihre Zelte aufbauen – um alles noch ein wenig realer wirken zu lassen. Ein ungewöhnlicher Anblick, der bei den Kindern aber bestens ankommt.

"Mir ist es sehr wichtig, dass die Kinder nicht denken, die Bibel wäre nur ein normales Buch mit Geschichten drinnen. Ich will, dass sie merken, dass die Geschichten, die in der Bibel stehen, uns oft im Alltag nützlich sein können", erklärt Annekathrin Dörffel. Ob in Peru oder im schwäbischen Rohrdorf: Die Kinder sind mit Eifer dabei. Auch, wenn die Missionarin Theaterszenen aufführt, um biblisches Wissen besonders lebendig darzustellen.

Noch bis Samstag werden die Kinder viele Dinge gemeinsam erleben. Singen, basteln, spielen – vieles hat mit Peru zu tun, aber auch mit Petrus. "Ich möchte den Kindern erst mal zeigen, wo Peru liegt und was an Peru anders ist als an Deutschland. Erst in den nächsten Tagen werde ich das dann mit Petrus vermischen", sagt die Missionarin. Und so gibt es fantastische Bilder aus dem fremden Land zu sehen. Die Kinder vergleichen ihr Leben mit dem Leben der Kinder in Peru. Interessiert hören sie Annekathrin Dörffel bei ihren Erzählungen zu. Und immer wieder sind sie überrascht. Zum Beispiel davon, dass Meerschweinchen in Peru ein Festessen sind.

Kleine peruanische Snacks bekommen auch die Rohrdorfer Kinder gereicht. Allerdings garantiert ohne Meerschweinchen.