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Erst Afrika, dann die USA, und nun wird auch in Europa ein Ebola-Fall. Doch das Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus ist auf alles vorbereitet.

Herr Alscher, erst Afrika, dann die USA und nun Europa. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein, besteht auch hier Grund zur Sorge?
Ich glaube, dass wir nicht mit einem schnellen Ende der Epidemie rechnen können. Die strukturellen Voraussetzungen in den betroffenen Ländern sind nicht gegeben, einen Ausbruch schnell zu beenden. Auch in Deutschland müssen wir mit Verdachtsfällen rechnen, da jeder, der in den betroffenen Ländern unterwegs war, Kontakt mit einer möglichen Infektionsquelle hatte und nachfolgend Fieber entwickelt, ein potenzieller Verdachtsfall ist. Aber dass ein tatsächlich Infizierter durch Zufall hierherkommt, ist eher unwahrscheinlich.
In Madrid hat sich eine Schwester auf der Isolierstation angesteckt. Wie ist das möglich?
Von Sonderisolierstationen geht für die Bevölkerung keine Gefahr aus. Da ist es wahrscheinlicher, sich bei einem noch nicht diagnostizierten Patienten zu infizieren. Ein Hauptproblem sind die Schleusen. Wenn das Personal sehr unachtsam ist, lässt sich das Risiko nicht zu 100 Prozent ausschließen.
Wie bereitet sich das Robert-Bosch-Krankenhaus auf Ebola-Patienten vor?
Wir haben entsprechende Schutzmaßnahmen und üben die nötigen Schritte wie das Ein- und Ausschleusen schon seit Jahren. Zuletzt haben wir uns am Montag zu einer Besprechung getroffen, um auf alles vorbereitet zu sein. Wir haben Respekt vor der Krankheit, bleiben aber ruhig.