Nach dem 24:7-Sieg fiel reichlich Konfetti auf die siegreiche Mannschaft des Oberligameisters AV Sulgen nieder. Foto: Herzog

Ringer des Oberligameisters AV Sulgen freuen sich auf neue Herausforderungen in Regionalliga.

Mit dem Gewinn des Oberligatitels und Aufstieg in die Regionalliga hat der AV Sulgen am vergangenen Samstag den sportlich größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte errungen. Dafür gibt es viele "Väter".

Die Mädels der vereinseigenen Cheerleader-Gruppe "Cute Delight" hatten bereits in der Halbzeitpause mit einem Showtanz-Revival der vergangenen elf Jahre für prächtige Stimmung in der Festhalle gesorgt, die nach dem 24:7-Sieg über den TSV Herbrechtingen noch gewaltig anstieg. Immerhin ist es genau 20 Jahre her, als letztmals so ein Ereignis gefeiert werden konnte. Mit der Meisterschaft in der Landesliga Württemberg wurde damals ein neues Kapitel in der Verbandsliga aufgeschlagen.

2002 erfolgte der Aufstieg ins Oberhaus des Landesverbands, allerdings "nur" als Vizemeister. 2009 entgingen die Sulgener Ringer nur knapp dem Abstieg, um gleich im Folgejahr Zweiter zu werden.

Ein Angebot des Verbands, den noch freien Platz in der Regionalliga einzunehmen, wurde aufgrund der geringen Chancen für einen Klassenerhalt dankend abgelehnt.

Ab der Saison 2012 wurde konkret an einen Aufstieg gedacht, doch standen sich die Sulgener Ringer entweder selbst im Weg oder vermochten Ausfälle von verletzten Athleten nicht zu verkraften und kompensieren. Als sich in diesem Jahr im fünften Saisonkampf gegen die SG Weilimdorf Schwergewichtler Coskun Öztürk schwer verletzte und die gesamte Saison ausfiel, glaubte man an ein Déjà-vu der vergangenen Jahre. Doch das Trainerduo Oliver Stich und Klaus Malz war überzeugt, dass der Meistertitel trotzdem zu schaffen ist und redeten dies ihren Athleten ein.

Sie sollten Recht behalten. Seit dem 14:16 gegen die SG Weilimdorf gelangen acht Siege in Folge, meist sogar mit lediglich einstelliger Punktzahl des Gegners. Malz: "m letzten Vorrundenkampf in Herbrechtingen kam Robin Hezel auf mich zu und fragte, ob er in der Rückrunde bis 61kg ringen dürfe. Wenn ein Ringer, der über fünf Kilogramm Gewicht machen muss, von sich aus das anbietet, dann stimmt die Chemie in der Mannschaft", hebt Malz hervor.

Trainer lobt: Chemie in der Mannschaft stimmt

Mit Ausnahme der Niederlage gegen den Baienfurter Devran Sahin trug Hezel mit acht imponierenden Siegen maßgeblich zum Titelgewinn des AV Sulgen bei.

Sportlich gesehen bringt der Aufstieg in die Drittklassigkeit eigentlich nur Vorteile. Mit den Nachbarn AB Aichhalden und KSV Tennenbronn lassen lukrative Derbys die Kasse klingeln und die Fahrten zu den Gegnern sind unterm Strich kürzer als die in der Oberliga. Mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren steckt viel Potenzial im ASV-Team, das nur auf wenigen Positionen verstärkt werden muss, um auch in der Regionalliga bestehen zu können.

AVS-Vorsitzender Hans Rohrer, seit 2000 an der Vereinsspitze, machte mehrere Gründe für den Titelgewinn aus: "Ich bin stolz auf unsere Mannschaft und die beiden Trainer, dass wir es dieses Jahr gepackt haben. Unsere jungen Ringer haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert und Woche für Woche als Team starke Leistungen abgeliefert. Ausfälle wurden diesmal gut kompensiert. Vielleicht war die Oberliga in diesem Jahr nicht ganz so stark wie 2015. Ab der Rückrunde hatten wir mit der KG Baienfurt eigentlich nur noch einen ernsthaften Konkurrenten, den wir zweimal besiegten. Im vergangenen Jahr mischten Neckargartach, Baienfurt und Weilimdorf bis zum Schluss mit", analysierte Rohrer.