Die Jahrgänge 1941 und älter der "Ehemaligen" stellten sich zum Erinnerungsfoto. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder-Bote

Ringen: Abwechslungsreiches Progamm in Allensbach / Tradition wird großgeschrieben

Von Lothar Herzog

Ringkampfsport muss etwas mit Musik gemeinsam haben, oder umgekehrt. Wie sonst ist es möglich, dass das Duo "Stumpen und Fritz" nach 15-jähriger Spielpause wieder zum Schlagzeug und Akkordeon griff. Die beiden Musiker hatten dem KSV Allensbach spontan zugesagt, das 56. Jahrestreffen der Athletenvereinigung "Ehemalige Ringer" der Region Schwarzwald-Alb-Bodensee musikalisch zu umrahmen. Nach 1980 waren die Allensbacher Ringer zum zweiten Mal Gastgeber eines Jahrestreffens.

KSV-Vorsitzender Karl-Heinz Tonn konnte 70 einstige Ringer und Funktionäre mit ihren Frauen und Lebenspartnern in der Bodanrückhalle begrüßen. Mit dabei war auch Bürgermeister Stefan Friedrich. Wie Tonn von einzelnen Gästen erfuhr, erinnerten sich diese noch gut an das 20. Jahrestreffen am 3. Mai 1980 mit Schifffahrt auf dem Bodensee. "Das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen", stellte der KSV-Boss freudig fest.

Wie Bürgermeister Friedrich verriet, sei er erst seit neun Monaten im Amt, könne also noch nicht viel über Allensbach erzählen. Aber der KSV habe eine junge Mannschaft, die das Publikum begeistere. Er habe mit seiner Familie das Glück gehabt, bei einem Heimsieg mitjubeln zu dürfen. Da sei ihm klar geworden, dass Ringen keine Randsportart sei. Durch den Aufstieg der Allensbacher in die Verbandsliga Südbaden würden die Siege sicher etwas weniger. Aber er glaube an die Mannschaft, da der KSV ein toller Verein sei, hob der Bürgermeister hervor.

Athletenvereinigungs-Chef Edgar King (AV Sulgen) dankte dem KSV Allensbach für die rührige Gastgeberrolle. Das Wetter mache es einem leicht, ein paar gesellige Stunden im Innern zu verbringen und alte Freunde zu treffen.

In einer Gedenkminute wurde den verstorbenen Kameraden Bernd Leusmann (KSV Tennenbronn), Xaver Schilling (ASV Nendingen), Bernd Ruoss und Günter Schmid (beide KSV Winzeln) die Ehre erwiesen.

Bezirksvorsitzender Bernd Imhof (SV Triberg) stimmte positiv, dass die Verbundenheit mit dem Ringkampfsport und die Freundschaft untereinander immer noch bestehen. Auf diese Weise werde Tradition bewahrt. Imhof stellte bei einem künftigen Jahrestreffen Mannschaftsringen in Aussicht, damit Ehemalige wieder einmal Leistungen auf den Matten von nachfolgenden Generationen verfolgen könnten.

Im kommenden Jahr blicke die Arbeitsgemeinschaft Schwarzwald-Alb-Bodensee auf ihr 50-jähriges Bestehen zurück. Sie stehe für große sportliche Erfolge bei den Aktiven wie im Nachwuchsbereich. Allein in 2016 seien 17 Medaillen auf Deutschen Meisterschaften erkämpft worden, wovon acht golden glänzten. Davon würden manche Landesverbände träumen. Auf die Arge blickten viele Bezirke und Verbände neidvoll, was wiederum für die einzelnen Vereine spreche, bekräftigte der südbadische Bezirkschef.

Aufgrund von zeitgleichen weiteren Verpflichtungen war der Trachtengruppe Allensbach mit einer kleinen Abordnung bei den ehemaligen Ringern vorbeigekommen. Sie zeigten zwar keine Tänze, dafür hatten sie humorvolle Gedichte im Gepäck. Unter anderem vom vielseitig einsetzbaren "Sackdüechli". Ausgerechnet als vom blühenden Frühling Reime vorgetragen wurden, schüttete es draußen in Kübeln.