Foto: Bartler-Team

Explosionen bei Container-Marquardt in Weilheim. Bahnverkehr eingestellt, B 14 gesperrt.

Kreis Rottweil/Rietheim-Weilheim - Zu einem Großbrand bei Container-Marquardt in Weilheim, Kreis Tuttlingen, sind Feuerwehr, Polizei, DRK und THW in der Nacht zum Mittwoch ausgerückt. Gegen 0.30 Uhr war ein Brand gemeldet worden, der sich schnell ausbreitete.

Mehrere Explosionen waren zu hören. Als die Feuerwehr eintraf, hatte sich das Feuer schon zum Großbrand entwickelt. Der Lichtschein war schon von Weitem zu sehen. Feuerwehreinheiten aus Rietheim-Weilheim, Tuttlingen, Spaichingen, Wurmlingen und Gosheim waren vor Ort.

Laut Polizei brach das Feuer aus noch ungeklärter Ursache in einer Lagerhalle aus und breitete sich auf eine zweite aus. Nach den Erkenntnissen der Einsatzkräfte befanden sich in den Gebäuden neben gepressten Papierballen und Folienrollen auch Lastwagen und Maschinen. Der Schaden soll bei mindestens zwei Millionen Euro liegen. Verletzte gab es keine. Die ABC-Erkundungsgruppe der Feuerwehr Gosheim wurde alarmiert, um die Schadstoffe in der Luft zu messen. Diese waren aber laut Feuerwehr-Pressesprecher Christian Friedrich nicht im Grenzbereich. Auch in Balgheim und Dürbheim, wohin der Wind den Rauch trug, wurde gemessen.

Da sich der Brand beim Eintreffen der Feuerwehr schon ausgebreitet hatte, hatte sie das Ziel, ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Verwaltungsgebäude von Container-Marquardt zu verhindern. Das gelang ihr auch, sodass noch größerer Schaden verhindert werden konnte.

Die Polizei sperrte in der Nacht die Bundesstraße 14 komplett für den Verkehr, auch der Bahnverkehr durch Weilheim wurde bis in die Morgenstunden eingestellt. Am frühen Morgen konnte die Strecke in Richtung Tuttlingen pünktlich zu Beginn des Berufsverkehrs für den Autoverkehr wieder freigegeben werden. Das Gleiche galt für den Zugverkehr.

Die Strecke in Richtung Spaichingen blieb länger gesperrt. Erst kurz vor 12 Uhr mittags konnte diese freigegeben werden. Der Verkehr wurde über Wurmlingen abgeleitet. Laut Friedrich ist der Brand der größte seit dem Großbrand eines landwirtschaftlichen Betriebs in Talheim im September 2014.

Am Morgen trafen ein Statiker und ein Ingenieur ein, um die Gebäude auf die Einsturzgefahr hin zu prüfen. Gegen 9.30 Uhr wurden sie für die Einsatzkräfte freigegeben. Die Nachlöscharbeiten für die Wehrleute würden sich laut Friedrich einfacher gestalten, wenn sie in die Lagerhallen vorrücken und diese ausräumen könnten. Er rechnete am Morgen damit, dass die Nachlöscharbeiten bis in den Nachmittag andauern würden.

Für die Wasserversorgung zapfte die Feuerwehr alle Hydranten in Weilheim an. Im gesamten Gemeindegebiet von Weilheim waren damit Schläuche der Feuerwehr verlegt worden. Auch aus Rietheim wurde eine Wasserleitung gelegt.

Da mehr als 100 Wehrleute über viele Stunden im Einsatz waren, richtete das Deutsche Rote Kreuz für sie an der Bundesstraße 14 eine Versorgungsstelle ein.