Volle Konzentration bei Olympiasieger Michael Jung auf dem Rücken von FischerChelsea. Foto: Kara

Reitsport: Im Finale setzt sich Olympiasieger beim Hohenzollern-Reitturnier gegen Hans-Dieter Dreher durch.

Ein würdiger Abschluss für das 20. Hohenzollern Reitturnier. Der Olympiasieger Michael Jung aus Horb-Altheim gewinnt mit einem Husarenritt den Großen Preis von Bisingen.

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Und er ist momentan einfach der beste Reiter der Welt. Das hat Michael Jung auch beim 20. Hohenzollern Reitturnier bewiesen. In der Siegerrunde der Springprüfung Klasse S*** gab der Horber Gas – und zwar so richtig. Mit der Bestzeit von 72,11 Sekunden durfte er in der Siegerrunde als Letzter auf das Geläuf in der proppenvollen Bisinger Reithalle. Zuvor hatte Hans-Dieter Dreher bereits die Fabelzeit von 30,62 Sekunden in den Sand geritten. Diese musste Jung toppen, um den Großen Preis von Bisingen mit nach Hause zu nehmen.

Und Jung legt auf seinem achtjährigen Schimmel fischerDaily Impressed so richtig los. Das vorletzte Hindernis überquert er nach 19 Sekunden – in diesem Bereich war auch Dreher mit "Cool and Easy" unterwegs. Dann reitet er mit Vollspeed auf das letzte Hindernis zu. fischerDaily Impressed macht einen gewaltigen Satz darüber hinweg. Die Uhr bleibt bei 30,24 Sekunden stehen. Jung gewinnt das hochklassige Finale des viertägigen Turniers. "Es ist einfach sensationell, wenn man so ein junges Pferd hat, mit dem man solche tollen Erfolge feiern kann", freute sich Michael Jung. Dann drehte er noch einige Ehrenrunden – zuerst auf fischerDaily Impressed dann in seinem Sonderpreis, einem Peugeot 208. Ein krönender Abschluss.

Sechs Reiter hatten zuvor den anspruchsvollen Umlauf fehlerfrei beendet. Neben Jung und Dreher auch Niklas Krieg aus Nordstetten (Villingen-Schwenningen), der vor zwei Jahren den Großen Preis gewonnen hatte, Lokalmatadorin Lisa Maria Räuber vom RSZ Hohenzollern, die in der Siegerrunde gleich mit zwei Pferden am Start war, Elisabeth Meyer sowie Timo Beck. Auch Lisa-Isabel Grotthaus (RSZ Hohenzollern) war im Umlauf auf ihrem "Celtic Juwel" auf Finalkurs. Dann verweigerte der Hengst ausgerechnet das letzte Hindernis und sie verpasste die Siegerrunde mit vier Fehlerpunkten und einer Zeit von 78,97 Sekunden.

Für Jung war es auch abgesehen vom Großen Preis ein rundum gelungenes Wochenende. Am Samstagabend sicherte er sich beim letzten Qualifikationsspringen für das Hallenchampionat im BW-Cup seinen Startplatz für das begehrte Turnier in Stuttgart. Jung leistete sich beim S**-Springen auf fischerChelsea keinen Fehler und beendete den Parcours in 37,93 Sekunden. Schneller war nur Andy Witzemann vom PS-Team Winterlingen. Auf seinem Wallach Prinz 1293 unterbot er die Zeit von Olympiasieger Jung nochmal um mehr als eine Sekunde (36,13). Damit hat auch der Winterlinger die Qualifikation für das Championat in Stuttgart geschafft.

Der große Trumpf der Bisinger Reitturniers ist jedoch die Mischung. Denn die vielen Zuschauer bekamen nicht nur Springsport vom Feinsten zu sehen. Bei der Dressurprüfung Klasse S*** kamen auch Ästheten auf ihre Kosten. Katrin Burger vom RV Sindelfingen erhielt für ihre Darbietung auf dem Rücken von "Salazar 14" 69,933 Prozentpunkte von der Jury und gewann damit hauchdünn vor Meike Lang (RV Winnenden, Flatley 2, 68,533) den Grand Prix de Dressage.

Danach zeigten die Voltigiergruppen, wie viele Menschen gleichzeitig auf dem Rücken eines einzelnen Pferdes Platz finden – und gleichzeitig noch Turnen können.

Bereits am Donnerstag- und Freitagabend ging bereits richtig die Post ab. Beim Hindernisfahren der Pferdegespanne lenkten die Kutscher ihr Gespann in Höchstgeschwindigkeit durch die Hindernisse.