Weltklasse im Donaueschinger Schlosspark: Georg von Stein und Co. auf Erfolgstour. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Reiten: Spitzenfahrer Georg von Stein wirbt für neue Ideen

Die diesjährigen Fahr-Wettbewerbe beim CHI in Donaueschingen gelten als Generalprobe für die großen Titelkämpfe in den kommenden zwei Jahren. Die Stimme des Weltklasse-Fahrers Georg von Stein (Modautal) ist bei den Planungen wichtig.

In Donaueschingen wird 2018 die DM laufen, die gleichzeitig auch als letzte Sichtung der deutschen Fahrer für die dann folgenden Weltreiterspiele im kandadischen Bromont gilt. Wegen der WM wird die 62. Turnierauflage auch bereits Mitte August stattfinden.

2019 läuft die Europameisterschaft der Pferde-Gespanne in Donaueschingen – dies nach 1974 zum zweiten Mal in der Geschichte des großen Traditionsturnieres.

Das EM-Anforderungsprofil an die Donaueschinger wird hoch sein. Zum Beispiel sind allein schon zwei Auffahrtsplätze verbindlich. Und bei 45 zu erwartenden Teams wird auch die Unterbringung eine große logistische Herausforderung darstellen.

Deshalb könnte es in zwei Jahren auch der Fall sein, dass die Pony-Gespanne aus Platzgründen ein Mal nicht nach Donaueschingen kommen.

Bei einem Top-Fahrer wie Georg von Stein, mehrmaligen WM-Medaillengewinner und amtierender Vize-Europameister mit der deutschen Mannschaft sowie seit zehn Jahren in Donaueeschingen dabei ("Ich liebe hier die Atmosphäre"), hören die Verantwortlichen bei ihren Planungen schon genau zu. "Georg ist sehr erfahren, denkt über den Tellerrand hinaus und hat auch tolle Ideen", lobt ihn Rudolf Temporini, der Fahr-Turnierchef in Donaueschingen.

"Diese Europameisterschaft in zwei Jahren könnte sportlich eine ganz große Nummer werden, denn die Leistungsdichte wird für viel Spannung sorgen", ist sich Georg von Stein, der bis 2005 noch Springreiter war und dann zum Fahren wechelte, sicher. Aber er gibt auch zu bedenken: "Der Veranstalter und die Stadt Donaueschingen müssen in den kommenden zwei Jahren, was die Bodenqualität bei den Fahrplätzen angeht, noch ziemlich zulegen."

Der gebürtige Südhesse, der angesichts seines engen Terminplans nur beim Skifahren in Österreich mal abschalten kann, hat für die Donaueschinger EM – ganz nach dem Vorbild der Titelkämpfe in Göteborg – auch schon Ideen. Warum soll der Marathon dann nicht auch durch die Stadt laufen? Jüngst in Göteborg schauten sich die Top-Fahrer Europas zunächst irritiert an, als sie den Streckenplan sahen. "Und dann wurde es eine großartige Sache mit 35 000 Zuschauern und einer sechsstündigen Fernsehzeit. Es war so überwältigend für uns Sportler, dass wir aus dem Winken fast gar nicht mehr herausgekommen sind", lacht er. "Es ist zukünftig sehr wichtig, "dass wir zu den Menschen kommen, damit sie unseren Sport noch besser kennenlernen".