Auch Lokalmatador Niklas Krieg wird wieder Donaueschingen ansteuern. Foto: Künstle

Reiten: 61. CHI vom 14. bis 17. September in Donaueschingen: Vielseitigkeits-Wettbewerbe feiern Premiere.

"Zukunft jetzt", so lautet das Motto des 61. Internationalen S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers vom 14. bis 17. September in Donaueschingen. Neu im Programm ist das Vielseitigkeitsreiten.

Organisationschef Kaspar Funke (seit zwölf Jahren dabei) und sein Team brechen mit dem großen Donaueschinger Traditionsturnier in die Zukunft auf. Der Turnierchef (Escon-Marketing) aus dem niedersächsischen Emstek hat seinen Vertrag mit der Stadt Donaueschingen bis ins Jahr 2025 verlängert. Die Gespann-Fahrer ermitteln in 2018 im Schlosspark ihren deutschen Meister – ein Jahr später sogar die europäischen Titelträger. Für 2021 hat sich Donaueschingen – mit guten Chancen – als Gastgeber für die Dressur-EM beworben.

Die Macher setzen in den Starterfeldern immer mehr auf Talente, die eines Tages die Weltspitze im Springreiten, in der Dressur oder auch im Gespannfahren erklimmen können. Einfach hat es die 61. Auflage im Donaueschinger Schlosspark in diesem Sommer allerdings nicht. So finden die Europameisterschaften der Spring- und Dressurreiter sowie der besten Fahrer Ende August – also nur zwei Wochen vor dem Event auf der Baar – statt. Die Pony-Gespanne haben dazu im August noch ihre Weltmeisterschaft in Minden.

Aktuell ist die Hiobsbotschaft, dass das Poloturnier in Donaueschingen aufgrund der bei einigen Polopferden festgestellten Tierseuche "Ansteckende Blutarmut der Einhufer" nicht stattfinden kann.

Und dennoch, auch die Nummer 61 wird sich sportlich in einem strahlenden Licht präsentieren. Die Teilnehmerfelder werden in Donaueschingen einmal mehr stark besetzt sein. Bei den Springreitern hat in dieser Woche Olympiasieger Marcus Ehning gemeldet (wir haben berichtet). Auch Doppel-Olympiasieger Michael Jung aus Horb-Altheim wird – wie Vorjahressiegerin Lisa Nooren (Niederlande) – an den Start gehen. Lokalmatador Niklas Krieg (RuF Donaueschingen) ist ebenfalls dabei. Die Weltklasse-Dressurreiterin Isabell Werth wird im Sandviereck zu sehen sein. Bei den Gespannfahrern werden Top-Akteure wie Georg von Stein und Michael Brauchle ihr Können zeigen.

Galt der in 2016 veränderte erste Turniertag, der Donnerstag, als Flop, weil es an sportlichen Höhepunkten mangelte, so könnte es in fünf Wochen ganz anders sein. Im Donaueschinger Reitstadion reaktivieren viele Helfer bereits den seit Jahren stillgelegten Hinderniswall. Ein großes Wasserhindernis wird ebenfalls angelegt, denn das Vielseitigkeitsreiten feiert seine Premiere. Am Donnerstag, 14. September, werden die Zuschauer ein Geländespringen auf dem Hauptplatz erleben. Zunächst einen Wettbewerb der Klasse L für jüngere Pferde – dann unter Flutlicht eine Prüfung der Klasse M. Jung wird sicherlich auf seinem Spezialgebiet begeistern. Gemeldet hat ebenfalls schon Bettina Hoy, die aktuelle deutsche Vielseitigkeits-Meisterin. "Wir werden mit diesem neuen Programmpunkt unsere Erfahrungen machen und diesen dann, wenn die Perspektiven stimmen, im Erfolgsfall auch auf das Gelände im und um den Schlosspark ausbauen", so Funke.

Gewöhnungsbedürftig ist in diesem Jahr allerdings die Startzeit für den Höhepunkt, den Großen Preis, am Sonntag, 17. September. Bereits um 11.30 Uhr wird das erste Paar über die Hindernisse gehen. Der übertragende Fernsehsender wollte dem Formel-1-Rennen in Singapur aus dem Weg gehen. "Für uns ist dies nicht ganz nachvollziehbar, da wir ja bessere Einschaltquoten haben", beweist Kaspar Funke seinen norddeutsch-trockenen Humor.