Der türkische Präsident Erdogan hat den Kurden den Friedensprozess aufgekündigt und lässt IS-Stellungen bombardieren. Ist die Türkei als Reiseland noch sicher? Ja, sagt das Auswärtige Amt, wenn man einige wichtige Hinweise beachtet.

Stuttgart - Die Türkei hat den seit 2013 bestehenden Waffenstillstand mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK für beendet erklärt, Staatspräsident Erdogan lässt Luftangriffe auf PKK-Stellungen und Standorte der IS-Miliz in Syrien und dem Irak fliegen. Das Auswärtige Amt hat seine Sicherheitshinweise für Reisende in die Türkei aktualisiert.

Gleichzeitig ist die Türkei auch eines der beliebtesten Reiseland für Urlauber aus Deutschland. Müssen Reisende sich jetzt Sorgen machen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Sommerferienstart.

Müssen sich Türkei-Urlauber nun Sorgen machen?

In der Regel nicht, sagt das Auswärtige Amt, denn auf die bekannten und beliebten Ferienregionen des Landes hat das bisher keine Auswirkungen. Dennoch raten die deutschen Behörden von Reisen in das südliche Grenzgebiet dringend ab. Reisende sollten die - ohnehin touristisch nicht erschlossene - Grenzregionen zu Syrien und dem Irak meiden, auch Überlandreisen im Südosten sollte man nicht unternehmen.

Zudem kann es weiter im ganzen Land zu Anschlägen mit terroristischem Hintergrund kommen, das Auswärtige Amt spricht von einer "grundsätzlichen terroristischen Gefährdung". Menschenansammlungen sollten Reisende tunlichst meiden, auch öffentliche Verkehrsmittel in den großen Städten sind tabu.

Welche Landesteile sollten Urlauber meiden?

In den Provinzen Hatay, Kilis, Gaziantep, Sanliurfa, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Mus, Tunceli, Sirnak, Hakkari und Van besteht ein erhöhtes Risiko für Reisende.

Was muss man in den Großstädten beachten?

In den großen Städten des Landes sollten öffentliche Verkehrsmittel und öffentliche Plätze sowie militärische Einrichtungen gemieden werden. Bei Demonstrationen, wie sie in Istanbul, Ankara und Izmir immer wieder stattfinden, kann es zu Gewalt, Einsatz von Tränengas und Wasserwerfern sowie Festnahmen kommen. Die Behörde rat dringend dazu, sich von Menschenansammlungen fernzuhalten.

Zudem warnt das Auswärtige Amt vor Taschendieben in Istanbul, die es gerade inmitten von Menschenmengen auf Bargeld und die Papiere abgesehen haben. Der Pass oder Ausweis sollte daher besser im Hotelsafe aufbewahrt werden und nur so viel Bargeld wie nötig mitgenommen werden.

Vorsicht beim Fotografieren!

Bei militärischen oder anderen der Sicherheit dienenden Einrichtungen sollte man grundsätzlich nicht auf den Auslöser der Kamera drücken, auch wenn keine Verbotsschilder zu sehen sind.