Flowige Trails lassen im Baiersbronner Wanderhimmel Bikerherzen höher schlagen. Foto: Baiersbronn Touristik
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Flowige Trails lassen im Baiersbronner Wanderhimmel Bikerherzen höher schlagen. Foto: Baiersbronn Touristik

Streckennetz wächst im Südwesten auf 160 Kilometer, Singletrail-Anteil steigt weiter. Mit Video

Region/Baiersbronn - Gute Nachrichten für Mountainbiker: An immer mehr Stellen in baden-württembergischen Wäldern gibt es ungetrübten Singletrail-Genuss.

Möglich machen es Ausnahmen von der sogenannten Zwei-Meter-Regel. Die ist Teil des Landeswaldgesetzes und untersagt das Fahrradfahren auf Wegen von unter zwei Metern Breite. Doch viele lassen sich davon längst nicht mehr abhalten. Sehr zum Ärger von Förstern und Wanderern. Letztere fürchten nicht zuletzt den rasanten Fahrstil mancher Biker.

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In Wäldern lauern Mountainbiker-Fallen

Da war der Konflikt vorprogrammiert. Wütende Verfechter der Zwei-Meter-Regel griffen zu handfesten Gegenmaßnahmen. Zwei Jahre ist es her, da schockten Biker-Fallen die Szene: Schrauben in einer Wurzel auf einer Strecke bei Offenburg, querliegende Stämme auf einem Trail in Freiburg. Jemand hatte es auf die Freiluftsportler abgesehen.

Seitdem hat sich einiges getan. In immer mehr Kommunen setzen sich Biker, Förster und Verwaltung an einen Tisch um spezielle Singletrail-Konzepte zu erarbeiten. Bestes Beispiel: Baiersbronn. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In der Schwarzwaldgemeinde wartet ein 400 Kilometer langes  Streckennetz mit unterschiedlich hohen Trail-Anteilen auf Mountainbike-Fans. Und das, betont Tourismusdirektor Patrick Schreib, ohne negative Folgen für den beliebten Wanderhimmel - das 550 Kilometer umfassende Wanderwegenetz der Tourismusgemeinde. Biken und wandern, findet Schreib, gehe durchaus zusammen. Gegenseitige Rücksichtnahme vorausgesetzt. Mehr zum Baiersbronner Konzept gibt es im Video:

Auch beim Württembergischen Radsportverband verzeichnet man ein wachsendes Interesse an legalen Mountainbike-Strecken: "Das Interesse daran, solche Trails auszuweisen, ist auch bei Tourismusregionen und Kommunen gestiegen", so Geschäftsführer Jochen Lessau.

Zwei-Meter-Regel soll nicht fallen

Die Länge der extra für Mountainbiker ausgewiesenen Pfade ist innerhalb eines Jahres um 100 Prozent gestiegen, wie das Ministerium für Ländlichen Raum mitteilte. Tendenz steigend. Gab es noch im Jahr 2015 nur 80 Kilometer Trailstrecke im Südwesten, waren es im vergangenen Jahr bereits 160 Kilometer.

Die Zwei-Meter-Regel zu kippen und alle Waldwege für Fahrradfahrer freizugeben, lehnt Lessau jedoch ab. Ebenso das zuständige Ministerium ab. Man wünsche sich aber von den Kommunen noch mehr Bereitschaft, Radfahrer bei der Konzeption neuer Wegenetze zu unterstützen.