Stellen gibt es derzeit genug. Die Kunst: Bewerber und Job müssen zusammenpassen.
Stellen gibt es derzeit genug. Die Kunst: Bewerber und Job müssen zusammenpassen. Wir sprechen mit Rolf Gehring, dem Pressesprecher der Agentur für Arbeit Balingen.
Wie haben sich die Ausbildungsangebote in der Region im Laufe der Zeit verändert?
In den letzten Jahren hat sich der Ausbildungsmarkt vom Stellen- zum Bewerbermarkt entwickelt. Ging es früher in erster Linie darum, für jeden Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu finden, überwiegt inzwischen die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich die Bewerberzahl. Die Herausforderung besteht heute darin, für jede Stelle einen passenden Bewerber zu finden. Junge Leute haben damit die Wahl aus einem größeren und vielfältigen Ausbildungsplatzangebot. Die Unternehmen in der Region haben auf diesen Wandel reagiert. Sie machen mehr Werbung zur Gewinnung von Nachwuchskräften, gehen Bildungspartnerschaften ein oder präsentieren sich beispielsweise bei Ausbildungsbörsen. Das größte Ausbildungsplatzangebot im Pool der Agentur für Arbeit Balingen gibt es derzeit in der Metallbranche, im Pflegebereich, in der Informationstechnik und bei den Dienstleistungsberufen.
Wie sieht es mit den Interessen der Jugendlichen aus. Haben auch diese sich gewandelt oder sind die Top 10 der Berufswünsche gleich geblieben?
Die Ausbildungswünsche der Jugendlichen decken sich leider nicht immer mit dem Angebot. Die Berufsberater der Arbeitsagentur stellen fest, dass sich die Top 10 der angestrebten Berufe in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert haben, wenngleich es eine spürbare Zunahme im elektronischen Ausbildungsbereich gibt.
Wo sehen Sie die besten Berufs- und Erfolgschancen für die Zukunft?
Der Ausbildungsmarkt bietet ganz grundsätzlich derzeit sehr gute Chancen. Gute berufliche Perspektiven gibt es nach wie vor im Handwerk sowie im Pflege- und Gesundheitsbereich und in der Informationstechnik. Die duale betriebliche Ausbildung ist – egal in welchem Beruf – ein zukunftssicheres Modell. Gute Qualifikationen mindern dauerhaft das Risiko späterer Arbeitslosigkeit. Zudem lohnt sich die betriebliche Ausbildung auch finanziell. Statistisch betrachtet verdient man mit einer abgeschlossenen Ausbildung hochgerechnet auf das ganze Berufsleben rund eine Viertelmillion mehr als ohne Abschluss.
Welchen Rat möchten Sie den Jugendlichen mit auf den Weg der Berufsfindung geben?
Um den richtigen Beruf zu finden, ist es für junge Leute nach wie vor Rolf Gehring, wichtig, sich gut über verschiedene Pressesprecher der Agentur für Arbeit Balingen Berufsbilder zu informieren, beispielsweise durch Praktika oder Besuche im Berufsinformationszentrum. Oft hilft auch ein Blick über den Tellerrand und die Suche abseits der klassischen Berufe, denn immerhin gibt es rund 400 verschiedene Berufsbilder. Natürlich sollte man seine eigenen Neigungen und Stärken kennen. Helfen kann bei der beruflichen Orientierung und natürlich auch bei der Ausbildungsstellenvermittlung die Berufsberatung. Das Angebot ist kostenlos und neutral. Wer Fragen hat oder noch unsicher ist, sollte sich von den Experten der Berufsberatung beraten lassen. Unter 0800 4 5555 00 kann man kostenlos einen Termin vereinbaren.