Die Partei werde „auf dem Weg zum Verbot die Propaganda steigern“, sagte der Landesvorsitzende der NPD im Saarland, Udo Pastörs (links).
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Rechtsextreme Partei sieht sich in der Opferrolle - NPD rechnet mit einem politischen Nutzen durch das gegen sie geplante Verbotsverfahren.

Pampow - Die rechtsextreme NPD rechnet mit einem politischen Nutzen durch das gegen sie geplante Verbotsverfahren. Die Partei werde „auf dem Weg zum Verbot die Propaganda steigern“, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Udo Pastörs am Mittwoch in Pampow bei Schwerin. Parteichef Holger Apfel sagte: „Wir freuen uns auf das Verfahren und sind sehr gespannt auf die Argumente der Gegner.“

Auf der am Mittwoch in Warnemünde beginnenden Innenministerkonferenz soll unter anderem über ein mögliches NPD-Verbotsverfahren beraten werden. Aussprechen kann ein solches Verbot nur das Bundesverfassungsgericht. Laut Grundgesetz gilt eine Partei als verfassungswidrig, wenn sie darauf abzielt, „die freiheitliche demokratische Verfassungsordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen.“ Die Innenminister haben bereits Material auf mehr als 1.000 Seiten zusammengetragen.

NPD sieht sich als Opfer einer politischen Kampagne

Der NPD-Bundesvorsitzende Apfel sagte am Mittwoch, er sei überzeugt, „dass die Vorwürfe wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen“. Er sieht die NPD als Opfer einer politischen Kampagne der demokratischen Parteien. „Man will eine politisch missliebige Konkurrenz kaltstellen“, sagte er. Widerstand lasse sich aber nicht verbieten.

Die NPD hatte sich im November bereits selbst an das Verfassungsgericht gewandt mit der Bitte, die eigene Verfassungskonformität zu bestätigen. NPD-Bundespressesprecher Frank Franz verteidigte das Vorgehen: Der Antrag sei „sehr ernst“ gemeint. „Das ist absolut keine PR-Aktion.“

Der Bundesvorsitzende Apfel hofft dennoch auf Werbung durch ein Verbotsverfahren. Er warf bereits ein Motto für die kommende Bundestagswahl in den Raum: „Verbotene Früchte schmecken gut.“

Geld reicht angeblich für Wahlkämpfe

Die NPD hat seinen Angaben zufolge auch genug Geld, „um die Wahlkämpfe in den nächsten zwei Jahren zu bestreiten“. Im Jahr 2013 wird der Bundestag neu gewählt, 2014 dann das Europaparlament. „Die Partei ist weitgehend schuldenfrei“, sagte Apfel.

Auch in der neuen Konkurrenz durch die Partei „Die Rechte“ erkennt der NPD-Bundesvorsitzende nach eigenen Angaben keine großen Probleme. Zwar habe es bei den Mitglieder „einzelne Abgänge“ gegeben, insgesamt sehe er die Entwicklung aber mit „sehr, sehr großer Gelassenheit“.