Stehen am Krötenzaun und setzen sich gemeinsam für den Schutz der Amphibien an der K 7170 am Ratshausener Weiher ein: Achim Sum, Karl-Heinz Seybold, Matthias Frankenberg, Werner Ludwig, Heiko Lebherz, Franz-Josef Sauter und Josef Hermann. Foto: Visel

Landkreis und Fischereiverein Schömberg-Balingen schützen Erdkröten und Grasfrösche am Weiher.

Ratshausen - Erdkröten und Grasfrösche: Zu Tausenden wandern sie über die K 7170 zu ihren Laichplätzen am Ratshausener Fischweiher. Um die besonders geschützten Amphibien vor dem Überfahren zu retten, arbeiten die Kreisverwaltung und der Fischereiverein zusammen. Die Straßenmeisterei Lautlingen hat einen rund 400 Meter langen Schutzzaun auf der dem Weiher gegenüberliegenden Straßenseite aufgebaut. Dieser soll die Amphibien in Durchlässe leiten, so dass sie sicher über die Straße kommen. Zudem wurden Eimer eingegraben, in die weitere Frösche und Kröten fallen. Diese werden von den Fischern regelmäßig kontrolliert.

Der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg nennt das Ganze "ein vorzeigbares und nachahmungswürdiges Projekt", das zeige, dass Landratsamt und Fischereiverein gut zusammenarbeiteten. Denn Letzterer würde neben der Betreuung des Krötenzauns noch weitere Pflegemaßnahmen übernehmen. Auch Bürgermeister Heiko Lebherz hat für die Kooperation mit dem Verein nur Lob übrig.

Für den Kreisökologen Werner Ludwig ist der Weiher ein regional bedeutsames Laichgebiet, das insbesondere von Grasfröschen und Erdkröten aufgesucht werde. Die Tiere sollen auf ihrer Wanderung abgefangen und so geschützt werden. Bei der Rückwanderung seien sie dann allerdings weitgehend auf sich selbst gestellt. Man hoffe aber, dass die Amphibien dann auch die Durchlässe unter der Straße benutzen.

Der Leiter der Straßenmeisterei Lautlingen, Franz-Josef Sauter, regte an, während der Laichzeit in dem Bereich die Höchstgeschwindigkeit von 100 auf dann 70 Stundenkilometer zu beschränken – auch um die Helfer zu schützen, die die Tiere aufsammeln.

Gemeinsamer Appell: "Vorsichtig fahren"

Und die Amphibien treten im Bereich des Fischweihers zu Tausenden auf, wissen die Vorsitzenden des Fischereivereins Schömberg-Balingen, Josef Hermann und Karl-Heinz Seybold, sowie Gewässerwart Achim Sum. "Wenn wir abends in unserer Hütte das Licht brennen lassen, kommen die Tiere in großer Zahl sogar durch die offene Tür herein", sagt Hermann und erklärt, dass er schon faustgroße Erdkröten beobachtet habe, die sich an Fische geklammert und getötet hätten.

Die Fischer erhalten für ihr Engagment laut Frankenberg "eine Art Aufwandsentschädigung". Die Materialkosten für den Krötenzaun beziffert Sauter auf rund 6500 Euro. 25 Prozent davon hat der Zollernalbkreis übernommen, 75 Prozent sind Landesmittel.

Was bleibt noch zu tun? Gemeinsam appellieren alle Beteiligten an die Verkehrsteilnehmer, im Bereich des Weihers vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf die Tiere und die Helfer zu nehmen.