Der Ratshausener Kirchenbuckel: Seit Jahren wird darüber diskutiert, wie dieser mit weiteren Pflanzen aufgehübscht werden kann. Nun hat der Gemeinderat bei Stimmengleichheit entschieden, dass nichts gemacht wird. Der Buckel bleibt, wie er ist. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Räte machen Rückzieher / Zwei Brücken marode / Warten auf Hochwasserschutzkonzept

Seit 2009 beschäftigt der Kirchenbuckel den Ratshausener Gemeinderat. Auch eine Bürgerbefragung zu dessen Gestaltung ist schon gemacht worden. Und nun das: Das Gremium hat am Donnerstag entschieden, den Buckel so zu lassen, wie er ist.

Ratshausen. Damit hat der Gemeinderat seinen erst jüngst gefassten Beschluss, den linken Teil des Kirchenbuckels mit dem Bodendecker Kriechspindel zu bepflanzen, wieder gekippt. Für diese Gestaltungsversion waren laut Bürgermeister Heiko Lebherz für dieses Jahr 10 000 Euro und in den Folgejahren je 3000 Euro für die Pflege vorgesehen. Dieses Ergebnis hatte auch die Bürgerbefragung gebracht.

Nun sollten Nägel mit Köpfen gemacht werden. Und siehe da, einigen Räten scheint der Buckel so zu gefallen wie er ist: "Er war noch nie so schön wie jetzt", hieß es. Bei Stimmengleichheit mit drei Ja- sowie drei Neinstimmen sowie Enthaltungen wurde der Antrag, den Kirchenbuckel neu zu bepflanzen, abgelehnt.

Nun bleibt es laut Lebherz bei der bisherigen Bepflanzung mit Efeu, der bisher aber noch nie so richtig angewachsen ist. Der Bauhof sei für die weitere Pflege verantwortlich.

Befasst hat sich das Gremium weiter mit den beiden Schlichembrücken beim Fischweiher und im Vorderen Wiesenweg. Vertreter des Ingenieurbüros Breinlinger stellten in der Sitzung des Rats für das Bauwerk im Vorderen Wiesenweg zwei Alternativen vor: Instandsetzung oder Ersatzneubau für rund 230 000 Euro. Der Gemeinderat sprach sich für den Neubau aus und beauftragte das Büro mit der Planung. Nach Angaben von Lebherz werden für die Maßnahme Zuschussmittel aus dem Ausgleichstock in Höhe von 150 000 Euro beantragt. Die Bauausführung ist für 2017 geplant.

Zurückgestellt wurden hingegen Maßnahmen bei der Brücke am Fischweiher, die auf 1,5 Tonnen begrenzt ist. Der Neubau ist mit Kosten von 107 000 Euro veranschlagt. An dieser Stelle, so Lebherz, sei im Zuge des Hochwasserschutzkonzepts für das Schlichemtal jedoch ein großes Hochwasserrückhaltebecken geplant. So mache es wenig Sinn, jetzt die Brücke neu zu erstellen, um sie eventuell in einigen Jahren wieder abreißen zu müssen. Sollte das Becken gebaut werden, würde die Zufahrt zum Weiher über dessen Damm erfolgen.

Die Kernfrage sei nun, welche Gemeinden sich an den Kosten für die Bauwerke im Rahmen des Schutzkonzepts beteiligen werden. Das Landratsamt werde demnächst das Verfahren beginnen, in dessen Rahmen alle Kommunen befragt werden. Vom Rückhaltebecken, das einige Millionen Euro kosten werde, würden alle Unterlieger profitieren; Ratshausen allein könne das Becken jedoch nicht finanzieren.