Ratshausener und Flüchtlinge aus Gambia feiern zusammen das Maifest. Foto: Riede Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Maifeier mit Flüchtlingen

Ratshausen (bv). Zur Nachahmung empfohlen: Einige Ratshausener haben die in Ratshausen wohnenden Flüchtlinge zu ihrer spontanen Maifeier eingeladen, um gemeinsam mit ihnen zu feiern.

Normalerweise stellt in Ratshausen der 20er-Jahrgang den Maibaum auf. Das es aber in diesem Jahr keine "20er" gibt, haben sich spontan einige Ratshausener zusammengetan und einen "Mini-Maibaum" aufgestellt.

Kurz entschlossen, haben sie zu ihrem Fest auch die Flüchtlinge eingeladen, die im Gebäude Schlosshof 10 wohnen. "So haben wir einige interessante Stunden im Zeichen der Integration mit den jungen Männern aus Gambia verbracht", teilte einer der Beteiligten Bürgermeister Heiko Lebherz mit: "Bei netten Gesprächen konnten die anfängliche Berührungsängste schnell überwunden werden." Weiter heißt es in der E-Mail an Bürgermeister Lebherz: "Ich denke, es ist nicht selbstverständlich, dass Flüchtlinge und Einheimische einen solchen traditionsreichen Tag gemeinsam feiern."

Auch der Bürgermeister freut sich über dieses bürgerschaftliche Engagement: "Das ist doch gelebte Integration", lobt er die spontane Aktion.

In Ratshausen lebt derzeit in kommunaler Unterbringung eine sieben Personen zählende syrische Familie. Sie sind als Asylbewerber anerkannt und dürfen in Deutschland bleiben. Die Familie muss drei Jahre lang in Ratshausen wohnen. Des Weiteren sind durch den Landkreis in der Gemeinschaftsunterkunft im gleichen Gebäude neun junge Männer untergebracht. Acht kommen aus Gambia, einer aus dem Irak. Deren Aufenthaltsstatus ist noch nicht geklärt.

Um die Flüchtlinge, die in Ratshausen wohnen, kümmert sich der Arbeitskreis Asyl, in dem 15 Personen engagiert sind. So habe es bereits einen Willkommens-Tee gegeben. Der Arbeitskreis wird von DRK-Kreissozialleiterin Nathalie Hahn sowie von Irmgard Kolbe geleitet. Vor allem Kolbe, so Lebherz, würde sich stark um die Flüchtlinge kümmern und ihnen Deutschunterricht geben.