Bei Kaffee und süßen Stückle lässt es sich im Dorfladen in Ratshausen prächtig aushalten. Das wissen neben den Kunden auch Bürgermeister Heiko Lebherz (hinten, links) sowie der Schömberger Bäckermeister Christoph Besenfelder (rechts), der den Dorfladen betreibt. Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Nahversorgung: Heiko Lebherz und Christoph Besenfelder: Einrichtung in Ratshausen wird gut angenommen

Helle und freundliche Räume, frische Backwaren, ein breites Sortiment an Grundnahrungsmitteln sowie gemütliche Sitzmöglichkeiten für die Kunden: Der Dorfladen in Ratshausen ist eine Erfolgsgeschichte.

Ratshausen. Bürgermeister Heiko Lebherz und der Schömberger Bäckermeister Christoph Besenfelder, der den Dorfladen betreibt, sind sich einig: Seit der Laden im Erdgeschoss des Rathauses eingerichtet ist, werde er sehr gut frequentiert. "Schon morgens um halb sieben sind die ersten Kunden da", sagt Besenfelder, der außer in Ratshausen auch Dorfläden in Hausen am Tann und in Schörzingen betreibt.

Im Februar ist der Dorfladen vom bisherigen Standort in der Hauptstraße 31, wo jetzt der Jugendraum ist, ins Rathaus umgezogen: "Das war eine sehr gute Entscheidung", betont Lebherz. Im Rahmen der Generalsanierung des Rathauses wurde auch das Erdgeschoss aufgemöbelt und mithin der neue, großzügige Verkaufsraum ausgebaut. Bei dessen Einrichtung mit Theke, Verkaufsregalen und anderen notwendigen Gerätschaften haben sich Gemeindeverwaltung und Betreiber abgesprochen.

Drei Mitarbeiterinnen der insgesamt 17 Beschäftigten der Schömberger Bäckerei kümmern sich um den Dorfladen. "Sie kommen gerne hierher und sind motiviert, weil das Umfeld stimmt. Wochentags ist immer eine Kraft vor Ort, am Samstag zwei", sagt Besenfelder, der in Ratshausen neben Backwaren, Grundnahrungsmitteln und Wurstwaren auch regional erzeugtes Obst und Gemüse der Schörzinger Gärtnerei Brolde anbietet: "Das Sortiment stimmt. Wir erhalten viel positive Resonanz."

Der Dorfladen in Ratshausen sei ein gutes Beispiel dafür, dass man auch in kleinere Gemeinden in Sachen Nahversorgung etwas erreichen könne. Die Investitionen in den barrierefrei zugänglichen Raum hätten sich gelohnt. Auch die 20 gemütlichen Sitzplätze machten sich bezahlt. Besenfelder: "Das Ambiente muss einfach stimmen." So sei der dienstags angebotene Kaffee-Nachmittag im Dorfladen stets stets gut besucht. Auch Gäste vom Seniorenheim kommen regelmäßig hierher. "Da ist voll bis abends", weiß der Bäckermeister. "Nach den Senioren kommen etwas später die jüngeren Gäste." Jetzt denkt er daran, im neuen Jahr einen zweiten Kaffee-Nachmittag im Dorfladen einzurichten.

Denn nicht nur Ratshausener kaufen laut Lebherz dort ein und trinken eine Tasse Kaffee, sondern auch Kunden aus Hausen am Tann, Weilen unter den Rinnen und aus Schömberg. Und im Sommer lade der neu gestaltete Dorfplatz zum Verweilen ein. "Viele nehmen Kaffee und Kuchen mit nach draußen", hat der Bürgermeister beobachtet. So habe man nun einen weiteren Tisch mit Bänken angeschafft.

Für Lebherz ist denkbar, im Dorfladen Veranstaltugen wie Lesungen und ähnliches anzubieten. Besenfelder spielt den Ball zurück: "Man merkt in Ratshausen , dass die Gemeinde hinter dem Dorfladen steht." Denn solche Einrichtungen in kleineren Gemeinden zu betreiben, sei nicht immer einfach.

Dass der Dorfladen eine Erfolgsgeschichte ist, hat sich in der Region herumgesprochen. So sind nach Angaben von Heiko Lebherz bereits Kommunalpolitiker und Ortsvorsteher aus Rottweil und Balingen bei ihm gewesen, um sich über diese Einrichtung zu informieren.