Der interkommunale Bauhof Ratshausen/Hausen am Tann beginnt zum 1. April mit dem Regelbetrieb

Von Bernd Visel Ratshausen/Hausen a. T. Die Testphase ist vorbei, am 1. April startet der Regelbetrieb: Gemeint ist der interkommunale Bauhof Ratshausen/Hausen am Tann, in den Bürgermeister Heiko Lebherz große Erwartungen setzt. Seit einem Jahr wird das Projekt unter Bauhofleiter Oliver Neher (Ratshausen) und seinem Stellvertreter Dietmar Karrasch (Hausen am Tann) erprobt. "Das Ergebnis ist sehr positiv", sagt Lebherz.

Und auch auf der politischen Schiene ist der interkommunale Bauhof, der in Absprache mit dem Kommunalamt etabliert wurde, in trockenen Tüchern. Der Gemeinderat Ratshausen stimmte dem Vertrag am 16. Dezember zu, das Gremium in Hausen am Tann am 20. Januar.

"Wir setzen auf Synergieeffekte, auf Effizienzsteigerung und Einsparungen", umschreibt Lebherz die Intention des neuen Bauhofs. Mehr noch: "Im Rahmen der engen Zusammenarbeit sind wir auch in der Lage, Urlaubs- und Krankheitszeiten besser als bisher auszugleichen." In dieser Hinsicht habe sich der interkommunale Bauhof schon hervorragend bewährt. Dazu kommt laut Lebherz, "dass wir jetzt auch Dinge in eigener Regie machen können, die wir zuvor an Firmen vergeben haben."

Neben den beiden hauptamtlichen Bauhofkräften, die in der Regel in ihren Gemeinden tätig sind, sich bei größeren Vorhaben aber gegenseitig unterstützen, gibt es weitere Aushilfskräfte auf 400-Euro-Basis, die je nach Bedarf eingesetzt werden können. "Denn im normalen Regelbetrieb werden sie nicht immer benötigt." Dass diese interkommunale Einrichtung ausgeweitet und noch andere Kommunen mit ins Boot geholt werden könnten, ist nach Meinung von Lebherz durchaus denkbar. Er schränkt aber ein: "Das Konzept muss stimmig sein und es muss für die Beteiligten passen." Aber auch heute schon gebe es Kooperationen mit anderen Gemeinden wie Weilen unter den Rinnen und Dormettingen. "Wir arbeiten im Oberen Schlichemtal Hand in Hand."

Dass der gemeinsame Bauhof gut funktioniert, bescheinigen auch die beiden langjährigen Mitarbeiter Neher und Karrasch. "Wir haben schon früher gut zusammengearbeitet, jetzt ist es halt noch besser." Und die Arbeit gehe nicht aus, verweisen sie auf Tätigkeiten wie Grünpflege, Straßen- und Gewässerunterhaltung, Hausmeistertätigkeiten und Wasserversorgung: "Da ist man nie fertig."

Und dann ist da natürlich noch der Winterdienst: "Den können wir jetzt viel besser steuern", erklärt Lebherz. In beiden Gemeinden sind an die 20 Kilometer Straßen und Wege zu räumen, wobei für die Ortsdurchfahrten der Kreis zuständig ist. "Früher haben sich im Winter jede Menge Überstunden angesammelt, heute können wir flexibler reagieren."

Besonders stolz ist Bürgermeister Heiko Lebherz im Zusammenhang mit dem interkommunalen Bauhof aber auf das neue "Einsatzverwaltungsprogramm", das extra auf seine Idee hin "für uns programmiert worden ist". Mit diesem Online-Programm erreiche man einen hohen Bürgerservice und die Garantie, dass Arbeiten schnellstmöglich erledigt werden. So können "Sonderaufträge", etwa die Mitteilung, dass eine Straßenlaterne kaputt ist, per Handy oder Computer ins Programm eingegeben werden. Per SMS aufs Diensthandy werden die Bauhofmitarbeiter sofort darüber informiert und können daher schnell reagieren.

Seit Beginn der Testphase, so Lebherz, seien an die 500 Sonderaufträge, die mit verschiedenen Prioritäten versehen werden können, abgearbeitet worden. Sind diese erledigt, wird auch der Vollzug ins Programm eingespeist.

Bei der jeden Montag anstehenden Revision "wissen wir dann ganz genau, was gemacht worden ist und was noch getan werden muss".