Roland Haug, Gert Mohler und Hermann Dannecker (von links) stehen vor der betreuten Wohnanlage mit sechs Doppelhäusern in Ratshausen, die an die Seniorenresidenz der KBF angebunden ist. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren: Betreute Wohnanlage in Ratshausen bietet 24 Einheiten / Enge Verzahnung mit der KBF-Residenz bietet Vorteile

Seit die Körperbehindertenförderung (KBF) vor zwei Jahren die Ratshausener Seniorenresidenz übernommen hat, ist diese wieder in ruhiges Fahrwasser gekommen. Nun richten die KBF und die Eigentümer der betreuten Wohnungen ihr Augenmerk verstärkt auf die Senioren-Wohnanlage.

Ratshausen. Die Wohnanlage mit sechs Doppelhäusern mit je vier Wohnungen steht gleich neben der Seniorenresidenz Plettenberg. Die Wohnungen gehören privaten Eigentümern, die sich zu einer Solidargesellschaft zusammengeschlossen haben, werden aber über die KBF vermietet. Hermann Dannecker und Roland Haug vom Verwaltungsbeirat informieren: "Die Mieten für alle Wohnungen kommen in einen Topf. Daraus werden die gemeinschaftlichen Kosten wie für den Hausmeister bezahlt. Die Mittel werden unter allen Eigentümern gerecht aufgeteilt."

Derzeit stehen einige der betreuten Wohnungen leer. Für die KBF und die Eigentümer Grund genug, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Wohnanlage besser ausgelastet werden kann. Gert Mohler, Geschäftsführer der Stiftung KBF mit Sitz in Mössingen, betont, dass das betreute Wohnen die ideale Wohnform für Senioren sei, die ihre persönliche Unabhängigkeit möglichst lange bewahren wollen, gleichzeitig aber auch Wert auf Erleichterungen im täglichen Leben legen. Die enge Verzahnung von betreutem Wohnen und der Seniorenresidenz biete dafür beste Voraussetzungen.

Die Mieter der Wohnungen könnten den KBF-Grundservice nutzen, der etwa einen Notrufdienst, Sprechstunden für Lebensberatung, die Nutzung von Gemeinschaftsräumen und des Pflegebads sowie die Teilnahme an Veranstalten und Festen im Haupthaus umfasse. Dazu könnten die Bewohner weitere Hilfe- und Pflegeleistungen je nach den persönlichen Bedürfnissen buchen.

Durch die enge Verzahnung sei zudem ein eventueller Wechsel vom betreuten Wohnen in die Residenz leicht zu handhaben: "Da haben wir schon einige Fälle gehabt. Die Leute fühlen sich gleich wohl, weil sie die Bewohner ja schon kennen", sagt Haus- und Pflegedienstleiterin Susanne Buschle. Hervorragend geeignet seien die Wohnungen auch für Paare. Selbst dann, wenn einer von ihnen ins Heim wechseln müsse, bleibe der direkte Kontakt erhalten: "Das ist eine große Entlastung für beide."

So wirbt Mohler für die Anlage in Ratshausen auch mit ihrer Lage im Grünen. "Das ist für viele Menschen attraktiv, wenn sie sofort in der freien Natur sind." Und für diejenigen, die nicht mehr selbst einkaufen können, bietet die KFB einmal in der Woche eine gemeinsame Einkaufsfahrt an.

Die Erdgeschosswohnungen mit rund 51 Quadratmetern und die Dachgeschosswohnungen mit etwa 49 Quadratmetern können von den Mietern individuell eingerichtet werden. "Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt", sagt Mohler, auch was die verlangten Mieten angehe.

Das Ambiente und die unmittelbare Nachbarschaft zum Seniorenheim schätzt auch Waltraud Pusch, 76, die seit zwei Jahren in einer der betreuten Wohnungen lebt und zuvor in Schömberg und Wellendingen zuhause war. "Das hier ist praktisch und gemütlich", sagt sie. Man könne sich mit anderen zusammensetzen oder von der Terrasse aus auch schon mal einen Fuchs beobachten. Sie genießt die gemeinsamen Kaffee-Nachmittage in der Seniorenresidenz und hat kürzlich auch das Herbstfest dort besucht: "Mir hat es hier vom ersten Tag an gefallen. Ich fühle mich einfach wohl."

Weitere Informationen: KBF: www.kbf.de, Telefon 07473/37 71 40 Seniorenresidenz Plettenberg: 07427/93 00