Zu einer ersten Informationsveranstaltung haben sich Ratshausener Bürger, die bei der Betreuung von Flüchtlingen mithelfen wollen, in der Pfarrscheuer getroffen. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Erstes Treffen der Ratshausener Helfer / Gebäude wird im Herbst bezogen

Von Beate Müller

Ratshausen. Wann im Schlosshof Flüchtlinge einziehen werden, weiß noch keiner. Fest steht jedoch, dass im Laufe des Jahres Asylsuchende nach Ratshausen kommen werden und dass diese Unterstützung benötigen.

Wer sich dabei wie einbringen kann, wurde am Dienstag bei einer Infoveranstaltung in der Pfarrscheuer geklärt. Der Kreis der Freiwilligen, der dem Aufruf der Gemeinde folgte, war zwar klein, aber engagiert. Rund 15 Personen zeigten Interesse.

Bürgermeister Heiko Lebherz informierte über den Sachstand. Das Gebäude sei vom Landkreis gekauft worden. Derzeit werde es möbliert. Spenden an Spielzeug, Handtücher, Geschirr, Fahrräder und Kleidung seien willkommen.

Zunächst war vorgesehen, dass im Juni die ersten Flüchtlinge einziehen werden. Die Gemeinde geht nun davon aus, dass das Gebäude im Herbst gebraucht werde.

Nathalie Hahn gab Einblicke in die Arbeit des DRK, das als karitative Einrichtung die Ratshausener Asylunterkunft mitbetreuen wird. Melanie Schneider-Brutschin wird als Vertreterin der Diakonie das Haus in Ratshausen mitbetreuen und Ansprechpartnerin für die Helfer sein. Sie betreut bereits Unterkünfte im Zollernalbkreis und berichtete vom Alltag der Flüchtlinge in Isingen. "Wichtig ist es, die Leute mit in die Gemeinde zu nehmen und ihnen das Leben hier zu zeigen."

Lebherz: "Jeder kann helfen, wie er will"

Lebherz betonte mehrfach, dass jeder so helfen kann, wie er es möchte. Dies betreffe sowohl Zeitumfang als auch die Aufgaben. Eine Frau erklärte sich bereit, ein monatlich stattfindendes Asylcafé zu organisieren, in dem Flüchtlinge und Einheimische sich treffen können. So sollen Ängste abgebaut werden und ein kultureller Austausch stattfinden.

Andere könnten sich vorstellen, die Asylsuchenden zu Arztterminen zu begleiten oder zu Veranstaltungen in der Gemeinde mitzunehmen. Die Sprache, so Schneider-Brutschin und Hahn, stelle kein Problem dar. Mit Englisch, einigen Brocken Deutsch sowie mit Händen und Füßen komme man schon sehr weit. Ansonsten würden Dolmetscher und Zeigebücher helfen.

Irmgard Kolbe, die schon Erfahrungen in der Arbeit mit Flüchtlingen gesammelt hat, will beim Einzug der Asylsuchenden und beim Einsatz der Helfer koordinierend mithelfen. Bevor die ersten Flüchtlinge nach Ratshausen kommen, wollen sich die Helfer erneut treffen.

Bürgermeister Lebherz hofft, dass der Helferkreis noch wachsen wird, wenn Hilfe tatsächlich nötig ist.