Erika Heck sieht die Auszeichnung "Vorbildliches Dorfgasthaus" für ihr Haus als Anerkennung für ihre Arbeit der vergangenen Jahre, in denen sie auch die Arbeit ihrer Eltern erfolgreich fortführte. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Festakt: "Rössle" erhält Auszeichnung / Bratwurst wird noch nach Mutters Rezept zubereitet

Rangendingen. " Ein Dorf ohne Gasthaus hat kein Zentrum", sagte Karlheinz Geppert in seiner Rede – wie glücklich kann sich vor diesem Hingergrund Rangendingen schätzen, denn in dessen Zentrum steht mit dem "Rössle" seit gestern sogar ein "Vorbildliches Dorfgasthaus". Die Auszeichnung dazu wurde Rössle-Wirtin Erika Heck im Rahmen einer Feierstunde vom Arbeitskreis Heimatpflege und dem Vize-Regierungspräsidenten Utz Remlinger überreicht. "Urgemütlich, typisch schwäbisch und fest im Dorfleben verankert", das schätzen wir am Rössle, sagte Bürgermeister Johann Widmaier. Bei den Stammgästen und Freunden, die gerne zu diesem großen Anlass gekommen waren und vom Rössle-Team mit schwäbischen Häppchen verköstigt wurden, kommentierten diese Worte mit Applaus. Wir sprachen mit Rössle-Wirtin Erika Heck.

Was bedeutet für Sie die Auszeichnung Ihres Hauses als „Vorbildliches Dorfgasthaus“ durch den Arbeitskreis Heimatpflege?

Der Preis und die Auszeichnung sind für mich eine Anerkennung unserer Arbeit der letzten Jahre. Für mich war es immer ein Anliegen, die Arbeit meiner Eltern fortzuführen und den heutigen Ansprüchen an eine zeitgemäße Gastwirtschaft gerecht zu werden. Für mich ist es selbstverständlich, dass neben regionalen und saisonalen Gerichten auf der Speisekarte auch noch die traditionelle Bratwurst, wie sie meine Mutter schon zubereitete, zu finden ist.

Was ist das Besondere am Rössle? Worin liegt das Geheimrezept?

Es ist der Spagat, eine Gastwirtschaft zwischen Tradition und Moderne zu führen, wie ich es immer nenne. Im Rössle spielen der rustikale Stammtisch und die gepflegte Atmosphäre einer Gaststätte mit einer saisonalen und regionalen Karte gut zusammen.

Die Musik spielte im Rössle immer eine besondere Rolle und war für gute Stimmung bei den Gästen immer beliebt. Kommt es heute noch vor, dass jemand sich ans Klavier setzt und spielt?

Mein Vater Karl Heck wollte lieber Musiker werden als Gastwirt. So kam es, dass im Rössle die Musik diese große Rolle spielen konnte, was sich bis heute fortsetzt. Es gibt bis heute Gäste, die das Akkordeon des Hauses, das immer griffbereit steht, zur Hand nehmen oder die sich ans Klavier setzen und spielen und die Gäste unterhalten. Es hat mittlerweile auch schon Tradition, dass die hochkarätigen Musiker der Kirchenkonzerte in der Rangendinger St. Gallus-Kirche nach dem Essen ein kleines Privatkonzert für die Stammtischgäste im Rössle geben.

Wie wurde und wird die Auszeichnung gefeiert?

Neben dem eigentlichen Festakt mit den Ansprachen und der Preisübergabe wurden unsere Gäste natürlich auch mit Speis und Trank von uns bewirtet. Dazu spielten die legendären Amoradas aus Rangendingen zum Tanz auf. Und heute wollen wir noch einmal mit all unseren Gästen und Freunden aus nah und fern feiern. Jeder der vorbeischaut, bekommt ein Getränk auf’s Haus. Und dazu wird heute Abend getanzt auf deutsche Schlager.   Die Fragen stellte

Roland Beiter