Teile der Vorderen Halde in Rangendingen drohen seit vielen Jahren immer weiter mit Schwarzdornhecken zuzuwachsen. Die Beweidung mit Ziegen zeigt im westlichen Teil bereits erste Erfolge. Ein Großteil der Flächen ist bereits wieder frei von Schwarzdorn. Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Wiesen unterhalb der Hochburg in Gefahr / Wegen fehlender Bewirtschaftung verbuscht

Von Roland Beiter

Rangendingen. Die steilen Wiesen unterhalb der Hochburg in Rangendingen sind schützenswerte "Natura 2000"-Flächen. Doch sie sind in Gefahr und sollen nun vor allem mit Hilfe einer Ziegenherde geschützt werden, wie am Montag im Gemeinderat berichtet wurde.

1995 waren weite Teile der Vorderen Halde, der Wanne und des Hühnerbühls unterhalb der bewaldeten Kuppe der Hochburg als schützenswerte Magerrasen kartiert und unter Schutz gestellt worden. Doch seither sind viele Flächen aus der Nutzung gefallen und wegen der fehlenden Bewirtschaftung zum Teil massiv verbuscht, wie David Wiesenberger vom Landratsamt deutlich machte.

Zwar fänden sich vor allem im Bereich Wanne und Hühnerbühl in den kleinparzellierten Hanggrundstücken noch immer gut erhaltene Streuobstwiesen, Weinberge und auch Gehölzsäume, deren Pflege möglichst fortgeführt werden soll. Doch anders sehe es dagegen an der Vorderen Halde aus.

Dort sind weite Teile der einstigen Magerrasen wegen der fehlenden Mahd mit Schwarzdornsträuchern überwachsen, so Wiesenberger. Dies sei vom Naturschutz nicht gewollt, weswegen diesen Flächen nun mit Ziegen zu Leibe gerückt werden soll. Die sind bei ihrer Nahrungssuche nicht wählerisch und knabbern auch Gehölze an, sodass über eine Beweidung zumindest dort, wo die Verbuschung nicht zu weit fortgeschritten ist, der Schlehenbewuchs zurückgedrängt werden könnte.

Um die Verbuschung dauerhaft aufzuhalten, müsste die Beweidung fortgeführt werden – und zwar auf möglichst vielen der Parzellen. Auf einigen von ihnen sind die Ziegen bereits im Einsatz.

Doch nicht alle Grundstückseigentümer mögen diese Beweidung, auch wenn die Gemeinde stark daran interessiert ist, möglichst weitere Grundstücke und eine große Fläche in die Beweidung einzubeziehen. Sie ist sogar bereit, Flächen dafür aufzukaufen. Besitzer und Pächter, die ein Grundstück selbst bewirtschaften, dürfen dies natürlich auch weiterhin tun.

Wenn sie dies nach den Vorgaben des Landratsamtes machen, können sie über Pflegeverträge zukünftig sogar eine Förderung für ihre Arbeit erhalten.

Die Verträge haben eine Laufzeit von fünf Jahren. Einen Zwang zur Teilnahme allerdings werde es nicht geben, so Wiesenberger. Wie hoch die Fördersätze sind und wer die Anträge stellen kann, ist auf dem Rathaus sowie auf dem Landratsamt zu erfahren.