Foto: Roland Beiter

Hästräger und bunte Fußgruppen trotzen Schmuddelwetter beim großen Umzug in Rangendingen.    

Rangendingen - "In 80 Tagen um die Welt" oder in 40 Minuten durch die Rangendinger Ortsmitte. Auch der zum Start niedergehende Regenschauer konnte der Farbenpracht des Rangendinger Narrenumzugs am Fasnetdienstag nichts anhaben.

Schönwetter-Narren, das sind die Rangendinger auf keinen Fall, was sie am Dienstag eindrucksvoll bewiesen, auch wenn es doch schier zum Verzweifeln war.

Drei Rangendinger Umzugstermine – und drei Mal hat es den Narren dabei ganz schön ins Häs geregnet. Auch am Dienstag ließ der Regen exakt so lange auf sich warten, bis sich die Hauburgband an der Spitze des närrischen Lindwurms aus Vereinen, Musikgruppen und privaten Narren in Bewegung gesetzt hatte. Dann ließ es fallen wie aus Kübeln.

Beim dazu blasenden Sturm mussten die Narren dann auch aufpassen, dass die Verkleidung da sitzen blieb, wo sie hingehörte. Und so hallte wohl so manchem Narr die Forderung von Jägen-Chef Hansi Schilling für eine Überdachung der Rangendinger Ortsmitte noch in den Ohren, die er beim Rathaussturm an den Schultes gestellt hatte.

Musikanten lassen sich etwas einfallen

Doch die meisten Narren hatten vorgesorgt und spannten ihre bunten Schirme auf. Selbst die Musikanten wussten sich zu helfen und hatten vorsorglich einen Minischirm auf der Mütze montiert.

Der Einfallsreichtum und das künstlerische Geschick beim Nähen und Schminken der einzelnen Gruppen waren wieder enorm – gerade das ist es, was den Rangendinger Umzug jedes Jahr so sehenswert macht. Und was, trotz des zu befürchtenden Regens, viele närrische Zuschauer an die Straßenränder der Ortsmitte lockte.

Alle waren sie echte Hingucker: die Bären des Schützenvereins, die Meckis der Obstler, Waldgeister der Jedermänner, die Gold-, Silber und Bronzemedaillen der DLRG, Clowns aus dem Kindergarten, die Teufelchen von Carmina Nova, Cowboys des Kirchenchors, die internationale Ballonfahrer-Gruppe des Sängerbunds auf ihrer Weltreise, die Zigeunerinnen aus Höfendorf und die Spinnen der "ewig währenden" Krabbelgruppe.

Zudem ließen die "Auneitega", wie sich eine lustige Frauengruppe nennt, als Pippi Langstrumpf Herrn Nielson und den kleinen Onkel mitlaufen. Eine Bereicherung für den kleinen, aber feinen Umzug war es auch, dass mit den Eichwald-Hexen aus Hart und den Schafen des Wanderclubs Wachendorf sich Gäste von auswärts zwischen die Reihen der Einheimischen gemischt hatten. Aus Wolfschlugen und Spaichingen waren zur Verstärkung für die Hauburgband zudem Guggenmusikanten angereist.

Auch in Sachen Nachwuchs der Häsgruppen braucht man sich in Rangendingen keine Sorgen zu machen. Jägen, Auchterthexen und Mönchsgrabenhexen hatten ihren Narrensamen mitgebracht.

Und weil es im letzten Jahr so schön war, ließen es sich auch die Kindergruppen der Lompa-Hexa, der Wolfental-Geister und der Steinbruch-Hexen aus Bietenhausen nicht nehmen, den Zug zu bereichern.