Baum- und Gütlesbesitzer waren am Dienstag ins Gemeindehaus gekommen, um sich über die Fördermöglichkeiten zum „Baumpflegeprogramm Rangendingen“ zu informieren. Kreisfachberater Markus Zehnder und David Wiesenberger vom Umweltamt erläuterten das Programm. Fotos: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Streuobstbäume: Baumbesitzer informieren sich

Das Umweltamt des Zollernalbkreises unterstützt die Pflege der Streuobstbäume in Rangendingen mit Fördergeldern, die an die Baumbesitzer für einen ökologisch sinnvollen Schnitt der Gehölze ausbezahlt wird. Kürzlich fand dazu ein Info-Abend im Gemeindehaus statt.

Rangendingen. Dass eine Pflege der Streuobstbestände um Rangendingen ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Biotopvielfalt darstellt, ist unbestritten. Doch das Interesse an einer regelmäßigen Pflege der Baumbestände ging in den letzten Jahren immer weiter zurück, da der wirtschaftliche Ertrag für viele Obstbaumbesitzer in keinem Verhältnis zum Aufwand mehr steht, den eine fachgerechte Pflege benötigt.

Mit den finanziellen Zuwendungen aus dem "Baumpflegeprogramm Rangendingen" möchte das Landratsamts Zollernalbkreis für die Gütle- und Baumbesitzer einen neuen Anreiz schaffen, ihre Bäume zu pflegen und damit einen Beitrag zum Erhalt der wertvollen Streuobstwiesen auch als prägende Kulturlandschaft des Starzeltals zu erhalten.

Rangendingen sei bis heute in einen bedeutenden Streuobstgürtel eingebettet, betonte Kreisfachberater Markus Zehnder bei der Infoveranstaltung. Die Förderung erfolgt aus dem Topf der Landschaftspflegerichtlinie und wird gewährt für Bäume, die innerhalb einer festgelegten Förderkulisse liegen. Diese umfasst die geschützten Gebiete östlich der Rangendinger Siedlungsfläche, wozu das Naturschutzgebiet Espenloch, das Landschaftsschutzgebiet an der Vorderhalde sowie das FFH-Gebiet bis hinunter an die Starzel zählen.

Anders als beim Baumschnitt-Förderprogramm des Landes können die Baumbesitzer Einzelanträge stellen, was die Sache für sie wesentlich vereinfacht, erläuterte David Wiesenberger vom Umweltamt. Das Programm läuft zwei Jahre. Je nach Pflegeaufwand, Größe und Alter der Bäume erhalten die Antragsteller einmalig 15, 30 oder 60 Euro pro angemeldetem Baum, der über die ertragsfördernden Schnittmaßnahmen hinaus auch nach ökologischen Richtlinien gepflegt werden muss, wie Zehnder ausführte. Dies soll der Nachhaltigkeit der Bäume auch für die Ökologie dienen. So soll zum Beispiel armdickes Totholz als wichtiger Lebensraum für Höhlenbrüter und Insekten im Baum verbleiben.

Am 27. Januar wird dazu ab 14 Uhr am Krummbrückle eine Schnittunterweisung stattfinden, an welcher die Antragsteller teilnehmen müssen. Sie können sich über ein Anmeldeformular mit einer Auflistung der Flurstücke und der Anzahl der Bäume für eine Förderung anmelden. Ferner müssen sie eine Unternehmernummer beantragen. Abgerechnet wird über Rapportzettel, die dem Landratsamt als Nachweis für die erbrachte Arbeitsleistung dienen.

Die Anträge können bis spätestens 31. Januar bei der Gemeindeverwaltung abgegeben werden. Die Bäume können etwa ab Mitte Februar bis Ende März fertig geschnitten werden. Das Schnittgut ist für eine weitere thermische Verwertung auf dem Grünabfallplatz im Vogelherd anzuliefern.