An der Haustür, auf der Gasse, am Kessel – Lumpen lieben Fröhlichkeit, Getränke, Essen und Schabernack. Foto: Beiter

Rangendinger Narren pflegen eine gemütliche und nahrhafte Dorftradition.

Rangendingen - Zur Fasnet gehören die großen, überregionalen Veranstaltungen, Umzüge und Ringabende mit tausenden Gästen. Und zur Fasnet gehören die kleinen Dinge, die es so nur in diesem Ort gibt. Zum Beispiel das Lumpen in Rangendingen.

Vor der Jägi-Narrenscheune dampft es aus dem Kessel, daneben brutzeln Schupfnudeln vor sich hin. Fasnet auf hungrigen Magen – das geht gar nicht. Auch nicht für Leute, die gar keine Lumpen sind an diesem Tag.

Wer einem Lump an diesem Tag über den Weg läuft, der wird mit sanftem Zwang in ein Verkaufsgespräch verwickelt, an dessen Ende man mindestens einen Ring Schwarzwurst erstanden hat, vielleicht auch gleich noch ein dazu passendes Vesperbrett und einen Scharfen Hüpfer für die Verdauung.

Die Lumpen laden sich gerne selber ein

Die Lumpen dagegen lassen sich lieber durchfüttern. Sie wissen, an welchen Häusern sie klingeln können, wo es ein Gläschen Schnaps, ein Bier oder auch einen Kaffee gibt. Sollte eine Hausfrau so unvorsichtig sein, dass es bei ihr nach Kuchen riecht oder ein Kartoffelsalat vorbereitet ist, dann lassen die Lumpen so lange nicht "luk", bis sie eine Portion abkriegen. Dass bei so einer dreisten Selbsteinladung viel gelacht wird, versteht sich, und so macht man den fröhlichen Gesellen halt auf, auch wenn man ihren Hunger kennt. Basisstation für die Lumpen ist aber die Narrenscheune, wo Metzgermeister Markus Schwenk mit Ignaz Dieringer schon in der Früh die Kessel angeheizt und mit deftigem Fleisch befüllt hat. Dazu Kraut und Schupfnudeln – mancher deckte sich hier zum Mittagessen ein.