Im Alter von 88 Jahren verstarb in Rangendingen Zimmermeister Gallus Dieringer. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Zimmermeister Gallus Dieringer aus Rangendingen ist im Alter von 88 Jahren verstorben

Von Roland Beiter

Rangendingen. Am Mittwoch ist Zimmermeister Gallus Dieringer aus Rangendingen gestorben. Er wurde 88 Jahre alt. Für seine Verdienste um Kommunalpolitik und Feuerwehr erhielt er 1983 das Bundesverdienstkreuz.

Der Verstorbene führte ein Leben, das von schwerer körperlicher Arbeit, viel Verantwortung und einem jahrzehntelangen Engagement für seine Heimatgemeinde geprägt war. Seine Erinnerungen an Kindheit und Jugend in einer wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeit hat er im hohen Alter als Zeitzeuge in ungeschönter Form aufgeschrieben. Gallus Dieringer wurde am 10. Mai 1927 in Rangendingen geboren, wo er mit drei Geschwistern aufwuchs. Nach der Schulzeit begann er 1941 eine Ausbildung zum Zimmermann, die er wegen des Kriegs und der Gefangenschaft in Frankreich erst 1949 abschließen konnte. Nach der Meisterprüfung gründete er 1953 einen Betrieb. Gemeinsam mit seinem Sohn, der in den 80er Jahren das Geschäft übernahm, baute Dieringer seine Zimmerei zu einem bedeutenden Handwerksbetrieb mit acht Mitarbeitern auf.

Jahrelang war Gallus Dieringer Stellvertreter des Obermeisters der Zimmererinnung Hechingen und Zollernalb. 25 Jahre war er Mitglied im Gemeinderat, davon drei Wahlperioden stellvertretender Bürgermeister. Seit der Jugend war er Mitglied der Feuerwehr, die er 30 Jahre als Kommandant führte. 1985 wurde er Ehrenkommandant.

"Die Feuerwehr", erzähle er, "war für mich immer mehr als ein Hobby. Sie war für mich wie eine Berufung." In fünf Vereinen (Sängerbund, Musikverein, Obstbauverein, Fischereiverein, Sportverein) war er Ehrenmitglied, im Fischereiverein und Heimatverein Gründungsmitglied.

Seine größte Passion aber brachte Gallus Dieringer aus der Gefangenschaft im Elsass mit nach Rangendingen: den Weinbau. Seit 1963 bewirtschaftete er an den Hängen der Hochburg einen Weinberg, der für ihn und seine Familie über 40 Jahre zu einer ganz besonderen Begegnungsstätte für viele Freunde und Bekannte wurde. Sein Engagement in der Feuerwehr führt sein Sohn Jakob weiter, die Familie der Tochter pflegt den Weinberg weiter. Gallus Dieringer war mit Lena Dieringer, geborene Wannenmacher, verheiratet. Er hat einen Sohn und eine Tochter sowie fünf Enkelkinder und zwei Urenkelkinder.

Rosenkranz ist am Dienstag, 13.30 Uhr in der St. Gallus-Kirche in Rangendingen, anschließend Trauerfeier.