Rappen ohne Gangsta-Kraftausdrücke: Stefan Daiker und Stephan Schenk bilden das Duo "KaOha!" und treten nun auf. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Rangendinger Musiker entwickeln eigenen Musikstil und lehnen Kraftausdrücke als Textelement ab / Fangemeinde auf Facebook

Von Roland Beiter

Rangendingen. Mit ihrer Gruppe "KaOha!" wollen die Jung-Rapper Stephan Schenk aus Rangendingen und Stefan Daiker aus Hausen groß rauskommen. Ihr Mix-Tape "Oha!" stellen sie am Samstag, 4. August, im Balinger Sonnenkeller vor. Trotz Ferien sind die beiden 18- und 19-Jährigen gerade "ziemlich beschäftigt", erzählen sie. Der Auftritt im Sonnenkeller will vorbereitet sein. Auf Facebook haben sie eine kleine Fangemeinde, deren "Kommentare" sie beantworten. Und schließlich ist alles, was auf ihrer ersten Aufnahme zu hören ist, zuhause im eigenen "Klein-Studio" selbst gemacht.

Am Anfang steht die Aufnahme, dann werden die Stücke gemischt und am Ende erhalten sie am Rechner den Feinschliff. "Mastern" nennen das die beiden smarten Jungs. Auch ihr Musik-Video, das auf Youtube zu sehen ist, drehten sie selbst. Geprobt wird in einem Fabrikgebäude in Rangendingen.

Die Musik, die sie machen, nennen die beiden eine Symbiose aus Sprechgesang und herkömmlichem Singen, das bei der Musik Popelemente zu Hilfe nimmt. Heraus komme eine Art melodischer Deutsch-Rap, der überhaupt nichts mehr mit dem vulgären "Gangsta-Rap" zu tun habe, erzählen sie. "Wir schreiben eine Art fröhlichen Rap ohne Kraftausdrücke, der einfach Spaß und gute Laune machen soll." "Dubstep-Elektro" heißt das Gemisch in der Musik-Fachsprache.

Ghettoleben, derbe Sprüche oder Gewaltverherrlichung kommen in den Texten der beiden Rapper nicht vor. "Wir besingen zwar auch nicht die heile Welt. Wir erzählen, dass man das Schöne im Leben viel mehr wahrnehmen sollte", benennen sie ihre Richtung. So hätten die Lieder immer auch einen Refrain, was für Rap unüblich sei. Dass die Texte nicht gleich beim ersten Mal im Ohr bleiben, ist gewollt. "Man soll auch ein bisschen darüber nachdenken können", heißt ihr Credo.

Beide Jungs spielen auch zusammen in der Alternativ-Rockband "NYX", mit der sie bereits Bühnenerfahrung bei "Umsonst und Draußen", beim Haigerlocher Rockfestival oder im Sonnenkeller gesammelt haben. Kennen gelernt haben sich "Stephan und Stefan" auf dem Technischen Gymnasium in Balingen.

"KaOha", der Name des Duos, entstand im Chemieunterricht. "Die Abkürzung für Kalilauge stand Pate. Noch zwei kleine a’s dazu. Fertig!", erklärt Stephan Schenk. Die Stücke ihres Mixtape stammen aus ihrer eigenen Feder oder sind "gesampelt", wie sie das Mischen aus verschiedenen Elementen nennen. Mit Cover-Versionen habe das allerdings wenig zu tun, grenzen sie sich klar ab. Vielmehr entstünde aus vielen Einzelteilen immer ein ganz neuer Sound-Mix, "über den wir dann rappen", sagen sie. Dadurch, dass sie bei Live-Auftritten das Schlagzeug mit einsetzen, entstünde auch auf der Bühne ein eigener Musik-Stil, der mit eigentlichen Rap-Konzerten nicht mehr viel gemein habe. "Mit dem Live-Schlagzeug können wir die Musik besser transportieren".

Der Auftritt im Sonnenkeller soll für die beiden Newcomer ein Sprungbrett für weitere Auftritte werden. Auch nach einem Label wollen sie sich umschauen. Und wenn eines ihrer Stücke wie "Bonkers", "Oha!" oder "Hallo Welt" mal im Radio laufen würde, hätten sie auch nichts dagegen. "Mal sehen, was da noch so alles geht", lautet ihre Devise.

u Der Auftritt im Sonnenkeller beginnt am Samstag, 4. August, um 20 Uhr.