Wie eine Trophäe halten die Fleckenputzer eine verlorene Radkappe hoch, die sie entlang der Umgehungsstraße gefunden hatten. Alt und Jung hatten in Bietenhausen bei der Gemarkungsputzende Abfall eingesammelt. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Markungsputzede: Jung und Alt gemeinsam auf Müllsammeltour

Rangendingen-Bietenhausen. Mit solchen Helfern macht eine Gemarkungsputzede Spaß. In Bietenhausen sammelte am Samstag eine engagierte und begeisterte Truppe den Abfall entlang der Straßen rund um den Ort ein.

Bei ihrer Markungsputzede haben die Bietenhausener schon einiges aus dem Straßengräben und der Starzel herausgeklaubt – vom entsorgten Fernseher über verrostete Fahrräder bis zu alten Autoreifen. Doch was die Fischer dieses Mal aus der Starzel fischten, ließ sie dann doch ziemlich staunen und dürfte sogar noch ein kriminologisches Nachspiel haben.

Bei ihrem Gang mit Gummistiefeln durch die Starzelfluten fanden die Angler nämlich einen dort hineingeworfenen und zuvor aufgebrochenen Safe. "Da waren noch Quittungen und CDs sowie eine Handvoll Münzen drin, welche die Diebe nicht mitgenommen haben", erzählte Lorenz Heizmann. Und sicher ist sicher – weshalb Ortsvorsteher Josef Pfister den Fund bei der Polizei meldete.

Pfister hatte wie in den Vorjahren in seiner Funktion als Ortsvorsteher die Aktion organisiert. Was ihm wieder gut gelungen sei, wie Raimond Kleinmann lobte. In Anbetracht des wartenden Vespers als Belohnung waren die Fleckenputzer am frühen Samstagmorgen zu Fuß, mit einem alten Kramer-Trecker und einem Quad ausgeschwärmt.

Entlang der Umgehungsstraßen in Richtung Höfendorf, Wachendorf und Hirrlingen, am Schützenhaus, hinauf zum "Bibbes", wo im Dezember das Nikolausfeuer brennt, sowie an der Friedhofstraße und am Tobelgraben hatten sie so viel Unrat gesammelt, dass dieser einen großen Autoanhänger füllte. Beruhigt stellten sie fest, dass der achtlos weggeschmissene Abfall dieses Mal nicht in so großer Menge herumlag.

"Es wäre ein schöner Nebeneffekt unserer Putzaktion, wenn wir damit in Bietenhausen ein besseres Verständnis für die Abfallproblematik geweckt hätten", sagte Pfister nicht ohne Stolz, ehe er das Vesper für seine Helfer holte.

Die setzten sich aus mehreren Generationen zusammen. Mit 68 Jahren war Raimond Kleinmann der älteste Helfer. Der jüngste Fleckenputzer Noah Emil Wannenmacher zählt gerade mal dreieinhalb Jahre. "Das ist doch eine schöne Sache, wenn Alt und Jung gemeinsam auf Tour gehen", freute sich der Ortsvorsteher.