Wilhelm Tell und Schützenverein Rangendingen – am Schützenhaus im Starzeltal bilden sie seit Jahrzehnten eine Einheit. Am Wochenende wird dort das 90. Jubiläum des Vereins mit dem Gemeindepokalschießen gefeiert. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Schießsport: Rangendinger Schützen feiern am Wochenende ihr Jubiläum mit Wettbewerb

Der Schützenverein Rangendingen feiert an diesem Wochenende, 16. bis 18. September, sein 90-jähriges Vereinsjubiläum. Dazu wird beim Vereins- und Betriebsschießen zusätzlich eine Jubiläums-Ehrenscheibe ausgeschossen.

R angendingen. Das Vereinspokalschießen gehört schon seit vielen Jahren zum festen Terminplan der Rangendinger Schützen. Und wie schon vor zehn Jahren beim 80. Jubiläum nutzt der Verein den geselligen Wettkampf, um sein Jubiläum zu feiern.

Mitmachen können alle Vereine, Betriebe, Stammtische oder sonstige Vereinigungen aus Rangendingen. Geschossen wird mit dem Kleinkaliber-Gewehr, liegend aufgelegt, 15 Schuss. Eigentlich alles wie üblich, doch dieses Mal bekommen alle Schützen ein zusätzliches Blattl und die Chance, sich mit einem guten Tiefschuss auf der von Josef Haug gemalten Jubiläums-Ehrenscheibe zu verewigen, die später einen Ehrenplatz im Schützenhaus bekommen wird.

Dort soll auch ein bisschen gefeiert werden. So ist die Schützengaststätte selbstverständlich während der Schießzeiten geöffnet und am Sonntag biete die Küche einen Mittagstisch.

Schützenverein muss eigentlich noch älter sein als 90 Jahre

Über eine Gründungsversammlung des Schützenvereins Rangendingen liegen keine näheren Unterlagen vor. Als Datum hält der Verein bis heute an 1926 als das Gründungsjahr des Vereins fest, weswegen an diesem Wochenende auch das 90. Jubiläum gefeiert wird. Doch muss der Verein bereits vorher bestanden haben, wie der Heimatverein nach einer Recherche im Gemeindearchiv belegen konnte. Mitglieder fanden heraus, dass es 1921 bereits einen Schützenverein mit einer komplett besetzten Führungsmannschaft gegeben haben muss. Der erste Vorsitzende war Kaufmann Josef Strobel. Das Dokument beinhaltet einen Antrag des Vereins an Bürgermeister Jakob Schwenk zum Bau eines Schießstandes im Steinbachgraben.

Mit der Wiedergründung nach dem Krieg im Jahr 1952 erfuhr der Verein einen großen Zulauf jüngerer Mitglieder und kam rasch wieder auf die Beine. Schon 1954 wurde eine Jugendabteilung gegründet und der Schießsport wurde rasch wieder aufgenommen. In den Folgejahren kam der Verein zur vollen Blüte und knüpfte mit guten sportlichen Erfolgen an seine erfolgreiche Zeit seit der Gründung an. Vorbildlich kümmern sich die Sportschützen bis zum heutigen Tag um die Schießanlage und das Schützenhaus. Erst vor wenigen Jahren hatten sie ihre Heimstatt von Grund auf saniert und auch energetisch mit Isolierungen und neuen Fenstern auf den neuesten Stand gebracht. Auch auf dem Schießstand wurde investiert: der neue Kugelfang am KK-Stand entspricht den neuesten Anforderungen an einen umweltgerechten Schießsport.

Entsetzen löste ein Brandanschlag auf das Schützenhaus vor drei Jahren aus. Die entstandenen Schäden wurden zwar rasch und nachhaltig behoben, doch indirekte finanzielle Belastungen aus einem notwendigen Versicherungswechsel werden den Verein langfristig belasten, erklärte Oberschützenmeister Jörg Länge.

Auch sportlich blieb der halbjährige Trainingsausfall im Schützenhaus zum Glück ohne Auswirkungen für den Verein. Ein Einbruch in der Leistungskurve mussten die Schützen nicht verzeichnen – auch dank der Unterstützung durch den Schützenverein Grosselfingen, wohin die Rangendinger während der Bauphase mit dem Jugendtraining ausweichen konnten.

Wie wichtig dies für den Schützenverein war, zeigt deren derzeitiges Aushängeschild Anne Kohler. Die Jungschützin nahm vor wenigen Tagen zum dritten Mal in Folge an den Deutschen Meisterschaften teil und erzielte dort mit einem 19. Platz ein respektables Ergebnis. "Da sind wir als Schützenverein natürlich schon ein wenig stolz", kommentiert Jörg Länge diesen Erfolg in typisch schwäbischem Understatement.

Weitere Informationen: Die Schießtermine sind heute, Freitag, 16. September, 19 bis 23 Uhr, Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16 Uhr. Die anschließende Siegerehrung findet gegen 17.30 Uhr statt.