Der schwäbische Ire Tom Murray verstand es, die Gäste beim "Herbstevent" der Rangendinger Jägen-Narrenzunft in Hochstimmung zu bringen. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Tom Murray nimmt begeisterte Rangendinger mit auf musikalische Reise

Rangendingen (bei). Handgemachte Musik und einen Musikanten zum Anfassen – das bot am Samstag das "Herbstevent" der Jägen in der Zunftscheune.

Der Ire Tom Murray, Stammgast in der Scheune seit dem ersten Konzert, sang mit Gitarre und Mundharmonika die Gäste in Feierlaune. Murray ist ein Phänomen. Fast unscheinbar sitzt der schmächtige 56-Jährige auf einem Podest, direkt neben dem Stablautsprecher. Nur Gitarre, kein Bass, kein Schlagzeug, einzig vielleicht manchmal ein stampfender Fuß auf dem Holzboden. Doch wenn er singt und vor allem erzählt, holt er das Publikum ab und nimmt es mit auf seine musikalische Reise durch die Musikgeschichte. Sie führt zu Billy Joel, Bob Geldof, Bob Seeger, John Lennon, Ray Charles und vielen anderen Größen der Rock-, Pop- und Bluesmusik. Und in seine irische Heimat, wenn Murray erzählt von der Frau, die ihren Mann umbringen wollte. "Zwölf Strophen hat das Lied. Mal sehn, wie viele ich noch kann…". Jeder spürte: Dieser Mann liebt seinen Job als einfacher Entertainer. Es ist seine Musik, die er spielt, weswegen sie so unverkrampft beim Publikum ankommt. Nicht perfekt gespielt und gesungen, aber mit dem musikalischen Herz am rechten Fleck.

Bei "Book of Love" von Peter Gabriel erzählt der irische Schwabe, dass "ich „geheilat hau", als er den Song zum ersten Mal gehört habe. Er habe halt nah am Wasser gebaut, gibt er zu, was für einen Iren, selbst wenn er schon 30 Jahre in Schwaben lebt, zur Lebensphilosophie zu gehören scheint. "Macht’s Spaß, Jungs und Mädels", sucht der Musikant mit dem Guinness-Glas in der Hand immer wieder den Dialog mit dem Publikum, das ihm in der vollen Zunftscheune sowieso fast auf den Zehen steht.

Und dann kommt sie, seine englisch-deutsche Hymne, wenn er bei "Country Road" singt: "I träum von Linsen und Spätzle, und von Kuttla… Scheiß Big Mac… I will hoim ins Schwabaland." In Rangendingen durfte er am Samstag sogar über seinen Gig hinaus bleiben. Ein Gast hatte ihm spontan ein Zimmer angeboten zum Übernachten, dass er nicht noch heim nach Börstigen fahren musste. "Heit ben i a Rangendenger. Und jetzt kann i nochmol am Guinness trinka". Er hatte es sich verdient.