Teils vier Jahre lang besuchen Kinder den Rangendinger Kindergarten. In dieser Zeit werden sie auf die Schule vorbereitet. Foto: Schwarzwälder-Bote

Einschulung: 48 Rangendinger Kinder wechseln diesen Sommer vom Kindergarten in die Grundschule

Rangendingen. Früher hießen sie Vorschulkinder, heute werden sie oft "Maxis" genannt. Gemeint sind allerdings immer dieselben: es sind die ältesten Kinder eines Kindergartens, die nach den Sommerferien in die Grundschule wechseln werden.

Für die Kinder stellt dieser Wechsel zum einen einen Abschied von ihrem meist heiß und innig geliebten Kindergarten dar. Zum anderen ist der Wechsel in die erste Klasse für die Sechsjährigen aber auch ein riesiger Schritt in einen neuen Lebensabschnitt. Im so genannten Vorschuljahr werden sie von den Erzieherinnen auf den Schulbesuch vorbereitet.

Was der Übergang für die Kinder, aber auch für die Erzieherinnen bedeute, erklärt Rangendingens Kindergartenleiterin Elisabeth Sinz.

Frau Sinz, wie werden die Vorschulkinder im Kindergarten Rangendingen auf den Schulanfang vorbereitet?

Der Begriff Vorschulkinder für die älteren Kinder war für uns schon immer verwirrend. Nicht nur die Ältesten, sondern alle Kinder, selbst sogar schon die Unterdreijährigen, werden altersentsprechend auf die Schulzeit vorbereitet. Doch die ältesten Jahrgänge, unsere Maxis, genießen natürlich ein Sonderprogramm. In ihrem letzten Kindergartenjahr machen sie Unterrichtsbesuche, die Kooperationslehrerin der Grundschule ist regelmäßig bei uns im Haus, wir gehen zum Schwimmen hinüber in die Schule und wir befassen uns mit den Fragen der Kinder, die zur bevorstehenden Einschulung auftreten. Außerdem suchen sich die Kinder eine Schultüte zum Basteln aus und wir lernen ein Lied für den Einschulungsgottesdienst. Der wöchentliche Maxitreff trägt mit dazu bei, den Übergang gut zu gestalten. In diesem ganzen Kontext machen wir uns zugute, dass die Schule in direkter Nachbarschaft zum Kindergarten ist. So lernen die Kinder Gebäude und auch die Wege frühzeitig kennen.

Gibt es kurz vor den Ferien ein Sonderprogramm für die Maxis?

Das Abschiedsfest in der jeweiligen Kindergartengruppe heißt bei uns Schulranzenparty. Voller Stolz wird dabei von den Maxis die neue Ausstattung präsentiert. Einen besonderen Höhepunkt in der Kindergartenzeit bildet die Übernachtung der Maxis kurz vor den Sommerferien. Das ist immer wieder ein schönes und spannendes Erlebnis für die Kinder und auch für die Erzieherinnen. Dabei wird ein tolles Programm mit Theatervorführung, lustigen Spielen, einer Nachtwanderung, dem gemeinsamen Abendessen und natürlich einem leckeren Frühstück geboten. Bei dieser Gelegenheit kommen sich Erzieherinnen und Kinder noch einmal besonders nah und haben viel Zeit füreinander.

Wie viele Kinder wechseln in diesem Jahr vom Kindergarten an die Schule?

In diesem Sommer wechseln 48 Kinder aus unserem Kindergarten an die Grundschule. Das entspricht ungefähr dem Schnitt der letzten Jahre. Manche Kinder haben dann beinahe vier Jahre den Kindergarten besucht. Das ist, gemessen am Lebensalter der Kinder, eine enorm lange Zeitspanne.

Auch für die Erzieherinnen bedeutet der Wechsel jedes Mal einen Abschied von Kindern, mit denen sie viel Zeit verbracht haben. Wie verkraftet man das jedes Jahr aufs Neue?

Eigentlich ganz gut. Darin sind wir Profis. Trotzdem ist es immer wieder spannend, die Entwicklung der Kinder zu begleiten und zu beobachten. Über einen Zeitraum von fast vier Jahren sind das enorme Entwicklungsschritte, die man bei den Kindern sehen kann. Was ein Kind bei uns in dieser Zeit erlebt und lernt, wird in einem persönlichen Kinderbuch, dem Portfolio, festgehalten und dokumentiert. Dieses beeindruckende Werk erhalten die Maxis zum Abschied. Wir Erzieherinnen sind auch bei der Einschulung dabei. Die Kinder bei diesem Ereignis zu erleben, erfüllt uns jedes Mal mit ein bisschen Stolz.

Die Erzieherinnen sind oft die ersten Bezugspersonen von außerhalb für die Kinder. Bleiben da Kontakte auch über den Kindi hinaus erhalten?

Durchaus, die Kinder kommen immer mal wieder zu Besuch, vor allem in den ersten Schulferien im Herbst. Und dadurch, dass bei uns Kindergarten und Schule in unmittelbarer Nähe zueinander liegen, gibt es immer wieder Kontaktpunkte. Darüber hinaus bleibt auch eine sehr lange persönliche Bindung bestehen. Schließlich haben nicht selten schon die Eltern unserer derzeitigen Kinder den Kindergarten in Rangendingen besucht.