Foto: Roland Beiter

Dirndl-Zeit in Rangendingen: In Tracht und Lederhose feiern Gäste mit den "Grumis" eine ausgelassene Sause.

Rangendingen - Dirndl und Lederhose sind in. Und zum Oktoberfest des Musikvereins Rangendingen konnten sich am Wochenende Jung und Alt zünftig in Schale werfen und drei Tage in der Festhalle feiern.

Woher diese neue Lust an der Trachtenmode kommt? Weder die Veranstalter vom Musikverein, noch die Besucher konnten dazu beim Oktoberfest schlüssige Antworten liefern. Einig sind sich alle, dass es einfach Spaß macht, eine Party zu feiern, bei der man sich auch mal anders als sonst anziehen kann – fast ein bisschen "wie in der Fasnet, nur halt eben im Oktober", meinte etwa Uta Schoder, eine der drei Vorsitzenden des Musikvereins.

"Das ist eine Gelegenheit, eine Party mal anders zu feiern", unterstrich dies Sarina am Freitagabend bei der Sause mit den Grumis – fesch herausgeputzt im Dirndl. Dass plötzlich auch junge Menschen sich mit Lust in Dirndl zwängen, habe sich halt so eingeschlichen und sei wohl vom Oktoberfest oder dem Wasen so herübergeschwappt, vermutet auch Sophia. "So eine Party hat halt einfach ein besonderes Flair."

Kein Wunder, dass Manuel es bereut, ohne Lederhose nach Rangendingen gekommen zu sein. Denn am Freitag, bei den Grumis, wie auch am Samstag bei Schlagersänger Oliver Thomas fielen nicht mehr die Gäste mit, sondern eher die ohne Trachtenkleidung auf. "Ich habe keine. Noch", kündigt er an.

Stilistisch lässt sich heute viel kombinieren. Waren früher zwiegenähte Haferlschuh zur Lederhose angesagtund Ballerinas zum Dirnd, können das heute auch Turnschuhe, Stiefel oder Pumps sein. "Wirklich alles geht", ist sich Sophia sicher. Ein Mix aus traditionell und unkonventionell ist auch "die Musi", die bei einem solchen Fest spielt. Da sind die Grumis ein gutes Beispiel, die am Freitag die Partygänger in Rangendingen in Stimmung brachten. Sie wechselten in einer Runde schon mal vom Ballermann-Hit über den Samba-Klassiker hin zum Schunkellied aus Tirol – Hauptsache, die Party geht ab.

Etwas sanfter, dafür passgenau für das sonst eher schwer zu begeisternde Mittelalter war das, was am Samstag Schlager-Barde Oliver Thomas vortrug. Bei ihm lautete die Devise zwar weniger: "Und jetzt die Arme nach oben!", dafür dreht das Publikum gleich von Beginn flotte Foxtrott-Runden. Auch hier lautet die Devise: Wer irgendwo ein Dirndl auftreiben kann, zieht es zu so einer Veranstaltung an.

Den Abschluss des Oktoberfests bildete der Sonntag. Blasmusik vom Musikverein Meßstetten, dem Liedorchester, der Jugendkapelle sowie der Maibühlmusikanten.