Die Schüler der Jahrgänge 1909, 1910 und 1911 aus Rangendingen haben sich auf der Treppe zum Kloster aufgestellt. An der Joachim-Schäfer-Schule wird am Freitag das 50. Jubiläum der Schule gefeiert. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Festakt: Aufzeichnung über Vorläufer reichen weit zurück / Immer wieder investiert

Die Joachim-Schäfer-Schule in Rangendingen ist 50 Jahre alt. Gefeiert wird das Jubiläum am Freitag, 25. November, von 17 Uhr an in der Festhalle.

Rangendingen. Die Schulgeschichte des Ortes reicht allerdings schon über 400 Jahre zurück. Ein detaillierter Einblick allerdings ist erst ab dem Jahr 1813 möglich, als die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde. Damals begann Lehrer Johann Strobel die Schulchronik Rangendingen, die in zwei Bänden bis 1961 beinahe lückenlos weiter geschrieben wurde.

Davor, schrieb Lehrer Strobel, war die Schule am Ort "in solchem Grade mangelhaft, dass ihr der Name Schule nicht beigelegt zu werden verdiente". In zwei Abteilungen wurden von einem Lehrer 30 bis 40 von 150 schulpflichtigen Schülern unterrichtet. Mehr erschienen nie gleichzeitig.

Der Unterricht fand im "Gemeindehaus beim Pfarrhof", dem jetzigen Heimatmuseum, statt. Nach dem Kauf des Klosters zog die Schule dorthin um. Die Lehrer wohnten später im Anbau des Klosters. Materiell konnten sie sich nur durch zusätzliche Dienste, wie Messner oder Organist, über Wasser halten.

Gesang und Musik immer gefördert

1841 wurde die Schule erstmals dreistufig in Unter-, Mittel- und Oberstufe geführt. Die Hauptlehrer widmeten sich immer der Förderung des Gesanges und der Musik und waren oft mit den Vereinen verbunden. Während des ersten Weltkrieges war der Schuldienst stark eingeschränkt, viele Lehrer waren zum Kriegsdienst eingezogen. In der Nazi-Zeit wurde die Schule zur politischen Bildung der Schüler missbraucht. Die Einweihung der neuen Schule mit Turnhalle fand 1940 statt. Doch die heutige "Alte Schule" wurde bald als Unterkunft für freigelassene Kriegsgefangene genutzt, dann von den Franzosen als Hauptquartier beschlagnahmt.

Erst im Februar 1946 konnte die Schule, die wieder ins Klostergebäude umgezogen war, in den neuen Räumen beginnen. Der gesundheitliche Zustand der Kinder und auch der Lehrer war nach dem Krieg sehr schlecht, wird berichtet. Auf Anordnung des Gesundheitsamtes wurde deshalb eine Schulspeisung und die Ausgabe von Krafttabletten für die Kinder eingeführt.

Anfang der 1960er Jahre war die "Alte Schule" zu klein geworden. Bis die Joachim-Schäfer-Schule fertig war, mussten das Kloster und auch das Spritzenhaus als Schulsaal herhalten.

1966, vor 50 Jahren, erfolgte dann der Einzug in die neue Schule in der Heimgartenstraße, die als Modell- und Vorzeigeschule galt. Schüler aus Bietenhausen, Hart, Höfendorf und Stein kamen nach Rangendingen und teilweise wurden über 600 Kinder in 23 Klassen unterrichtet. Die Werkrealschule wurde eingerichtet. Die nächste große Zäsur war das Jahr 2005 mit der Einführung der Ganztagesschule, die wieder Schulerweiterungen erforderte. Mittlerweile haben die Rangendinger mit der Nachbargemeinde Hirrlingen eine Schulkooperation. Das erfordert weitere kräftige Investition in den Schulbau.