Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Auf Wiedersehen" verabschiedeten sich alle Sängerinnen und Sänger am Samstag in Rangendingen von ihren begeisterten Zuhörern. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Sängerbund Rangendingen und der Chor Vox Humana begeistern ihr Publikum in der Festhalle

Von Andrea Maute

Rangendingen. Wo man singt, da lass’ dich ruhig nieder, und wo gleich mehrere Chöre ihre Lieder anstimmen, da lohnt sich das Verweilen doppelt. Mit einem mitreißenden Konzert begeisterten der Sängerbund Rangendingen und der Chor Vox Humana ihr Publikum in der Festhalle.

Man nehme einen Hauch Klassik und eine große Prise Moderne, füge der Mischung eine satte Portion Spaß hinzu und garniere das Ganze mit hörbarer Lust am Gesang: Dieses Erfolgsrezept kam bei den zahlreichen Zuhörern, die dem Gemeinschaftskonzert am Samstag entgegenfieberten, bestens an. Was die Akteure ihren Gästen unter dem Titel "Klassik trifft Pop" kredenzten, traf voll und ganz deren Geschmack.

Wie ein warmer Sommerregen

Die Resonanz auf die Veranstaltung war gar so groß, dass die Sitzreihen nicht mehr ausreichten. Doch die Sorge, keinen Stuhl mehr ergattern zu können, war unbegründet. Unmittelbar vor Konzertbeginn wurde kurzerhand noch einmal nachgestuhlt.

Die Ersten, die mit Kostproben ihres stimmlichen Könnens aufwarteten, waren die Sängerinnen und Sänger des von Mike Krell geleiteten Chores Vox Humana. Sie entführten das Publikum zu Beginn ihrer musikalischen Reise durch verschiedene Zeitepochen in das Italien des 17. Jahrhunderts. Mit der gefühlvollen Weise "O primavera gioventù de l`anno", einem italienischen Madrigal von Claudio Monteverdi, erfuhr das Konzert einen emotionalen Auftakt. Zwei Jahrhunderte später entstand "The Shower", eine von Edward Elgar komponierte Tondichtung für Chor a cappella, die sich wie ein warmer Sommerregen über den Saal ergoss.

Gesungene Poesie, Lyrik, die der Stimme des Herzens Ausdruck verleiht – mit diesen Worten könnte man die Vorträge von "Dirait-on", eine auf dem Gedichtzyklus "Les Roses" von Rainer Maria Rilke basierende Komposition, und "Sweet honey sucking bees", einer frühlingshaft-leichtlebigen Romanze, beschreiben. Doch Vox Humana kann nicht nur Klassik. Im zweiten Konzertteil schlug der Chor einen Bogen zu modernen Kompositionen, brachte mit "May it be" aus dem Film "Herr der Ringe" ein opulentes Werk zu Gehör und beschwor mit "Summertime" den Rhythmus des Sommers.

Aktuelle Pop-Songs, Lieder, die ins Ohr gehen, und die fast jeder im Saal mitsummen konnte, hatten auch der Schülerchor und der Junge Chor "voice mr`s" des Sängerbunds Rangendingen im Gepäck. Die Besonderheit bei allen Vorträgen der von Michael Binder geleiteten Chöre? Sie waren ausschließlich auf Deutsch. Und dass das wieder im Trend liegt, zeigen die neuesten Alben bekannter Künstler. Das Publikum ging jedenfalls voll mit, als die jüngsten Mitglieder der Sängerfamilie den Song "Pflaster" der Gruppe "Ich und Ich" und "Ich gehör nur mir" von Michael Kunze anstimmten. Lustig und nostalgisch muteten dagegen die Heinz-Erhardt-Vertonungen an. "Nur geträumt" hatte von so einem Konzerterfolg im Vorfeld der Junge Chor, der mit Udo Lindenberg über den "Horizont" blickte und mit "Ich und Ich" darin übereinstimmte: "So soll es bleiben." Dieser Wunsch wurde erhört, denn mit stimmgewaltigen Liedern begeisterte auch der Gemischte Chor. Ob "Sag Ja zum Leben", der Klassiker "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" oder ein Udo-Jürgens-Medley: Der Konzertabend war ein runde Sache.

Und als sich zum Finale alle Chöre mit "Auf Wiedersehen" von ihrem Publikum verabschiedeten und der Sängerbund-Vorsitzende Armin Glatz einen guten Nachhauseweg wünschte, wollte der Applaus fast nicht mehr enden.