Mit einer Stunde der Kirchenmusik feierte der evangelische Kirchenchor Rangendingen sein 25-jähriges Bestehen. Hannelore Balendat (vorne in der Mitte) wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Stunde der Kirchenmusik: Evangelischer Kirchenchor Rangendingen feiert sein 25-jähriges Bestehen in festlichem Rahmen

Von Willy Beyer

Rangendingen. Chorgesang, Orgelspiel und Lesungen im fast schon liturgischen Rahmen – festlich ging es auf jeden Fall bei der Stunde der Kirchenmusik zum 25-jährigen Bestehen des evangelischen Kirchenchors Rangendingen zu.

"Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen", dieser von Pfarrer Frank Steiner zu Beginn des Jubiläumskonzerts zitierte Spruch aus dem 5. Kapitel des Epheserbriefs vom Apostel Paulus war kennzeichnend – für die Stimmung bei dieser besonderen Stunde der Kirchenmusik in der Klosterkirche, aber auch für den Chor selbst, und zwar für die gesamten vergangenen 25 Jahre. Das vermittelte Pfarrer Frank Steiner in seinen Ausführungen, wobei er Zweck und Arbeit des Chors in den Dienst des Glaubens stellte, indem er aus Psalmen zitierte, in denen vom Lobpreis mittels der Musik die Rede ist. Wie "Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder". Mit einem Potpourri herrlich klingender Kirchenmusik und den Glauben bekennender Lieder war das Konzert ganz dem Anlass gemäß und damit höchst passend. Hier durfte auch eine Psalmvertonung nicht fehlen. Es erklang eine harmonisch passende Form von Klein über den 23. Psalm (Der Herr ist mein Hirte).

In einigen Stücken wie eingangs bei einem "Kyrie" von Charles Gounod war beim genauen Hinhören von den vier Männerstimmen immer wieder eine sonore Bass-Stimme zu vernehmen, die sich gegen die Dominanz der elf Frauenstimmen zu behaupten suchte. Dieses Gefälle konnte Chorleiter Alexander Baumgärtner gut durch seine hier ebenfalls dominant im hellen Tenor und dabei tonversetzt erklingende zweite Stimme ausgleichen.

Überhaupt bereicherte der gestandene Kirchenmusiker so manches Stück, wie die Ad-Hoc-Improvisationen zu Beginn, zwischendurch und am Ende des teils mit der Gemeinde angestimmten Lieds "Der Mond ist aufgegangen".

Eine Aufwertung erfuhr die Stunde der Kirchenmusik auch durch das Orgelspiel von Anne Lieb. Sie hatte sich an dem edlen Instrument eine nach allen Regeln der Kunst der Fuge verfasstes Werk angenommen und das Thema dort mit einigen Variationen präsentiert.

Neben einem weiteren Orgelwerk nach einem Verkündigungstext namens "Tasten Groove" erklangen weitere Chorwerke wie der immer wieder gern gehörte Bach-Choral "Wohl mir, dass ich Jesum habe" oder das "Panis angelicus" in der neu-tönend bewegten Form der klassischen Moderne Cèsar Francks.

Hannelore Balendat zum Ehrenmitglied ernannt

Im Rahmen dieser Stunde der Kirchenmusik wurde Hannelore Balendat von Pfarrer Frank Steiner zum Ehrenmitglied ernannt. Sie ist die Gründerin des Kirchenchors und seit 25 Jahren mit Begeisterung dabei. 18 Jahre hat sie den Chor geleitet und damit geprägt. Passend dazu stimmte der Chor zum moderaten Takt eines Metronoms ein Werk an, das den Begriff Zeit verdeutlichen sollte. Der Taktgeber tickte am Ende noch nach und erinnerte damit: Alles hat Anfang und Ende, aber auch: Alles hat seine Zeit.