Der Randinger Sparstrumpf weist allgemeine Rücklagen von über 13 Millionen Euro auf. Foto: Pleul Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresrechnung fällt in Rangendingen wesentlich besser aus als im Haushaltsplan vorhergesagt

Von Roland Beiter

Rangendingen. Auch diesmal konnte Kämmerer Reinhard Stehle bei der Vorstellung der Jahresrechnung 2014 vor dem Gemeinderat Rangendingen Rekorde verkünden.

Im Vergleich zum verabschiedeten Haushaltsplan ist das Ergebnis tatsächlich wesentlich besser ausgefallen. So schloss der Haushalt mit einer Rekord-Zuführungsrate vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt von 3,18 Millionen Euro ab. Geplant waren lediglich 233 000 Euro. Die Jahresrechnung als Ergebnis des Gesamthaushaltes ergab einen Überschuss von 1,5 Millionen Euro, der ins Gemeindesäckel überwiesen wurde. Der Sparstrumpf weist damit zum Ende 2014 einen Stand der allgemeinen Rücklagen von über 13 Millionen Euro auf – Rekord! Doch so "erfreulich sich die Haushaltsfinanzen entwickelten, so unerfreulich" zeigte sich nach den Worten von Bürgermeister Johann Widmaier das Ergebnis des Eigenbetriebs Wasserversorgung. Das Minus belief sich auf 54 757 Euro. Der Schuldenstand summiert sich auf nun 334 000 Euro. Die Gemeindeprüfungsanstalt hat angesprochen, dass eine Erhöhung des Wasserpreises unumgänglich sei.

Paradox dabei: Der hohe Verlust rühre daher, dass immer weniger Wasser verbraucht wird. Weil die Fixkosten gleich bleiben, steigt der Preis pro Liter, erläuterte Widmaier. Dennoch freute sich Kämmerer Stehle über das Lob, das in dieser Form noch nie in einem Prüfbericht der GPA an die Gemeinde gestanden habe: Kleinere Mängel "schmälerten den guten Gesamteindruck" der Finanzverwaltung im Rathaus keineswegs, hieß es da.

Als wesentliche Posten im Verwaltungshaushalt nannte Stehle die Personalkosten (plus 104 000 Euro), Feldwegunterhaltung (minus 49 000 Euro), Waldwirtschaft (plus 65 000 Euro), Zinsen (plus 42 000 Euro) sowie überplanmäßige Einnahmen aus der Einkommenssteuer, der Gewerbeumlage und den Schlüsselzuweisungen von rund 326 000 Euro.

Kreisverkehre wurden nicht gebaut

Im Vermögenhaushalt schlugen besonders zu Buche: der Wegfall der Sanierung des Werkraums und des Baus des Fahrradübungsplatzes sowie der Sanierungsarbeiten im Kindergarten. Aus dem Sanierungsgebiet "Westlicher Ortskern" wurden 162 000 Euro nicht abberufen. Die Kreisverkehre (93 000 Euro) wurden nicht gebaut und Maßnahmen zur Hochwasserbeseitigung (300 000 Euro) entfielen genauso wie die Sanierung der Kläranlage (355 000 Euro) und die Energiesanierung des Mehrgenerationenhauses (88 000 Euro). Insgesamt entgingen der Gemeinde 700 000 Euro an geplanten Zuschüssen. Am schmerzlichsten war der Wegfall der Leaderförderung für das Mehrgenerationenhaus Höfendorf von 363 000 Euro, da diese Maßnahme ohne die entsprechende Förderung realisiert werden musste.