Mit dem geplanten Wander- und Kulturführer des Rangendinger Heimatvereins sollen auch Ortsfremde und Neubürger die schönsten Wege für Sonntagsspaziergänge finden.                        Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Rangendinger Heimatkundler verbuchen Besucher-Minusrekord / Orientierungsstein am Maibühl kommt im Frühjahr

Von Roland Beiter

Rangendingen. Der Heimatverein hat ein arbeitsintensives Vereinsjahr mit wenig Außenwirkung hinter sich. Das größte Interesse bei der Hauptversammlung im Gasthaus Rössle fand die geplante Broschüre zum Kleindenkmale-Projekt.

Viel Arbeit, aber wenig Außenwirkung – so lautete das Fazit des Rangendinger Heimatvereins in der Hauptversammlung. Da 2014 keine Sonderausstellungen im "Mahles Haus" zu sehen waren, wirkte sich das auch auf die Besucherzahlen im Heimatmuseum aus. Nur 63 Personen wurden gezählt – bisheriger Minusrekord.

Termine des Vereins mit Außenwirkung waren das erste "Dreikönigstreffen" im Museums-Café und die Winterwanderung in Grosselfingen. Außerdem beteiligte sich der Heimatverein finanziell mit einer Spende an der Aufstellung des Jakobuspilger-Steins am Hochsträß.

Geschafft wurde trotzdem "an Projekten, deren Früchte erst in diesem Jahr zu sehen sein werden", sagte der Vorsitzende Helmut Strobel. Dass auch diese stille Arbeit ihren "unschätzbaren Vorteil" hat, honorierte Bürgermeister Johann Widmaier. Er lobte die Arbeit des Heimatvereins als "wichtig" und die aufgelegten Broschüren als "eine gute Sache für die Bürger".

Eines der noch nicht abgeschlossenen Projekte ist das abgegangene Bilderstöckle in Höfendorf, dessen Umsetzung allerdings weiter unklar ist. Wie sich herausgestellt hat, stammt die sichergestellte Votiv-Tafel des zerbrochenen Gedenksteins nicht aus dem Jahr 1811, sondern "nur" aus dem Jahr 1982. Sie wurde von dem verstorbenen Ortsmaler August Schetter gemalt. Wie nun bei einer Restaurierung damit umzugehen sei, müsse mit dem Denkmalamt noch geklärt werden, sagte Strobel.

Der Heimatverein wird mit dem Aufstellen des Orientierungssteins am Maibühl noch in diesem Frühjahr das erste Projekt abschließen können.

Der Steintisch auf dem Rangendinger Aussichtspunkt wird im 360-Grad-Panorama über 40 Punkte aufzählen und mit der jeweiligen Entfernung und Höhenangabe erklären. Vor dem Aufstellen des Steins durch Steinbildhauermeister Elmar Strobel möchten die Heimatkundler die Aktion in einer Ausstellung im Museum präsentieren. Als Termin ist der Palmsonntag, 29. März, geplant.

Auf das größte Interesse bei der Versammlung stieß der geplante Wander- und Kulturführer, den der Verein kurz vor Weihnachten – ebenfalls verbunden mit einer Ausstellung – präsentieren möchte. Grundlage für die verschiedenen Rundwege auf der Gemarkung sind die Kultur- und Kleindenkmäler sowie weitere Sehenswürdigkeiten des Ortes. Die Bedeutung dieser Denkmale, Orte und Plätze in Rangendingen soll mit Hilfe dieser Broschüre vor dem Vergessen bewahrt werden. Mit Hilfe des Führers sollen die Wanderwege auch Ortsfremden und Neubürgern vorgestellt werden, so ist die Absicht der Heimatforscher. Das Büchlein soll geballte Informationen in einem kleinen Format bieten und es soll damit zu einem praktischen Begleiter bei Sonntagsspaziergängen oder Wanderungen werden. Als weitere Themen im Museumsjahr 2015 kommen die Vereinsausstellungen des Musikvereins und eventuell des Obst- und Gartenbauvereins hinzu. Beide Vereine feiern in diesem Jahr ein Jubiläum.