Am Hochsträß, direkt an der Weggabelung der historischen Römerstraße und des Hohenzollerischen Jakobsweges wurde gestern der erste Pilgerstein der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft geweiht. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gestern Einweihung am Rangendinger Hochsträß / Dilger spricht Segen

Von Roland Beiter

Rangendingen. Er soll Pilgern die Richtung nach Santiago und den Weg zu Gott zeigen: Gestern, am Namenstag des Heiligen Jakobus, wurde am Rangendinger Hochsträß der erste der drei Pilgersteine auf dem Hohenzollerischen Jakobsweg eingeweiht.

"Flinke Hände, flinke Füße und ein weites Herz", sangen die Kinder der Rangendinger Grundschule im Kreis um den Jakobus-Pilgerstein. Die Schüler hatten den Werdegang der Steine in den letzten Monaten im Unterricht und in der Steinbildhauerwerkstatt verfolgt und waren auch zur Weihe an den Römerweg gekommen. Mit seiner Muschel und dem gelben Pfeil solle der Stein Wegweiser sein für die Pilger, aber auch Rastplatz für Wanderer oder Jogger, sagte der Vorsitzende der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft, Hannes Reis. Die Idee für die drei Wegmarken sei auf dem spanischen Teil des Jakobsweges geboren, erzählte Reis. Im Rangendinger Steinbildhauermeister Elmar Strobel habe die Jakobusgesellschaft den kompetenten Ansprechpartner für die Umsetzung des Projekts gefunden. Strobel verglich die Pilger mit dem Bildhauer, beide hätten eine klare Richtung vor Augen.

Bürgermeister Johann Widmaier bezeichnete den Standort des Pilgersteins als historischen Ort an der Römerstraße. Er dankte der Jakobusgesellschaft für die Initiative und dafür, dass auch in Rangendingen ein Wegweiser aufgestellt worden sei. Er freue sich jetzt auf viele Pilger, die nun Rangendingen entdecken könnten.

Leopold Schwenk vom Heimatverein Rangendingen wies ebenfalls auf die historische Weggabelung am Römerweg direkt unterhalb des Maibühls hin. Im Anschluss an die Weihe des Pilgersteins erläuterte er den Zuschauer die Josef- und Wendelinskapelle, die nur einige hundert Meter unterhalb des Standortes direkt am Jakobsweg nach Hechingen steht. Der Heimatverein hatte sich wie die Gemeinde Rangendingen, das Gasthaus Rössle und private Spender an der Finanzierung des Steins beteiligt.

Gestützt auf Gehstöcke war auch Pfarrer Norbert Dilger zum Pilgerstein gekommen und sprach die Segensworte. Auch er sei vor vielen Jahren den letzten Abschnitt des Pilgerweges nach Santiago de Compostela gelaufen und habe die Füße der Jakobusstatue geküsst, erzählte der Geistliche. Dilger erinnerte, dass das Pilgern eine urchristliche Tugend sei und den Menschen daran erinnere, sich auf den Weg zu Gott zu begeben.