Inmitten der diesjährigen Drittklässler: Pfarrer Norbert Dilger beim Abschiedsgottesdienst der Joachim-Schäfer-Schule in der St.-Gallus-Kirche. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Abschiedsgottesdienst der Joachim-Schäfer-Schule / Steiner lobt die Freundschaft der Gemeinden

Von Roland Beiter

Rangendingen. Der Abschied für Pfarrer Norbert Dilger hat begonnen – und gleich mit einem der schmerzlichsten Momente. Gestern sagten ihm die Schüler der Joachim-Schäfer-Schule im Schulabschlussgottesdienst Lebewohl.

Es war ein Riesenaufmarsch in der Rangendinger St.-Gallus-Kirche, und so gut wie am Mittwoch war der Schülergottesdienst wohl selten besucht. Die komplette Grundschule, mehrere Werkrealschüler, Eltern und Lehrer sowie die Schulband kamen, um sich von dem Pfarrer und Kollegen zu verabschieden. Die Trommel-AG haute auf die Pauke, die kleine Emma sang ein Segenslied, und alle Kinder stimmten das "Laudato si" an.

Unzählige Schüler hat Pfarrer Norbert Dilger in katholischer Religion unterrichtet – jeweils ein Schuljahr lang und immer in der dritten Klasse, wenn die Kinder ihren Weißen Sonntag feiern.

"Wir sagen Tschüss und Dankeschön", sagten gleich zu Beginn zwei Grundschülerinnen. Sie vergaßen auch nicht, dem Pfarrer einen Ruhestand zu wünschen, "wie Sie sich den vorstellen". Während Dilgers mehr als 35-jähriger Amtszeit in Rangendingen hätten sich die beiden "Schwesternkirchen" angenähert, erinnerte der evangelische Pfarrer Frank Steiner. Über "scheinbar unüberwindlich geglaubte Grenzen" hinweg habe sich eine starke Freundschaft entwickelt.

Er sei ganz "baff" über die tolle Überraschung, die ihm die Schüler beschert hätten, sagte Pfarrer Norbert Dilger selbst. Mit seinen Abschiedsworten in verschiedenen Sprachen brachte er seine "Freunde und Freundinnen" noch einmal zum Lachen. Er erinnerte aber auch daran, dass der schwäbische Abschiedsgruß "Ade" aus dem Französischen komme und "Geh‘ mit Gott" bedeute. Und wie sich Jesus am Gründonnerstag nicht ganz von seinen Jüngern verabschiedet habe, sehe auch er seinen Abschied von den Kindern. Eigentlich sei es kein Abschied für immer. Alle könnten ihn jederzeit besuchen: "Und zwar hier in der Kirche." Und was antworteten die Drittklässler? Sie sangen: "Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand."