Die Schotterfläche hinter der Ägidius-Kirche wird wohl noch eine Weile bleiben. Dafür soll Höfendorf im Jahr 2017 ELR-Schwerpunktgemeinde werden. Foto: Beiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Höfendorf wird möglicherweise in ELR-Förderung aufgenommen / Entscheidung fällt erst im März 2017

Von Roland Beiter

Rangendingen-Höfendorf. Wird Höfendorf bald Schwerpunktgemeinde im Rahmen der ELR-Förderung des Landes? Bürgermeister Johann Widmaier stellte dies beim Dorfrundgang des Ortschaftsrates am Donnerstag in Aussicht – die Gemeinde werde eine entsprechende Antragstellung für das Jahr 2017 auf den Weg bringen, sagte er.

"Das wäre super", kommentierte Ortschaftsrätin Susanne Schmid diese Ankündigung. Auch Ortsvorsteher Gerd Beiter zeigte sich überzeugt. Die Nachteile würden mit den sich damit bietenden Chancen für Höfendorf klar aufgewogen, stellte er fest.

Der einzige Haken, den eine Antragstellung mit sich brächte, wäre, dass mit einer Umsetzung des Gesamtkonzepts frühestens 2017 begonnen werden könnte. Dies würde bedeuten, dass die Gestaltung des Platzes hinter der Kirche und vor dem Mehrgenerationenhaus noch ein Jahr geschoben werden müsste.

"Ein Gesamtkonzept können wir so schnell nicht liefern"

"Fertige Pläne und ein Gesamtkonzept für den kompletten Ortskern können wir so schnell nicht liefern", sagte Widmaier. Kommendes Jahr würden die nötigen Planungskosten in den Haushaltsplan eingestellt. Eine Entscheidung über eine Aufnahme in das Strukturprogramm würde dann im März 2017 fallen.

Die Vorteile einer Schwerpunktgemeinde wären für Höfendorf immens: fünf Jahre lang würden sämtliche Maßnahmen als priorisiert eingestuft werden, was bedeutet, dass ihnen ein Fördervorrang eingeräumt wird und sie mit einem höheren Fördersatz bezuschusst würden. Außerdem würden auch private Maßnahmen mit 30 Prozent gefördert, warb der Bürgermeister: "Das wäre eine gute Sache, um den Dorfkern zu beleben und den Ort strukturell zu verbessern."

Das für die Antragstellung notwendige Gesamtkonzept könnte auf den Planungen für die im Jahr 2012 ausgearbeiteten Ideen des Leader-Programms "Leben im Dorf" aufgebaut werden. Denn genau das, was in den neu ausgerichteten Zielen des Landesstrukturprogramm zu lesen ist, stand bereits damals im Mittelpunkt der von den Höfendorfern selbst ausgearbeiteten Zielen: eine nachhaltige Innenentwicklung mit Blick auf die demografische Entwicklung und den fortschreitenden Flächenverbrauch durch Neubaugebiete auf der grünen Wiese. Und so ist es ein ausgewiesenes Ziel des ELR-Programms, vorhandene Potentiale in den Ortskernen zu nutzen.

Von Roland Beiter

Klappt es für Höfendorf nun im zweiten Anlauf doch, den historischen Ortskern strukturell zu verbessern? Vor drei Jahren hatten die Bürger gemeinsam mit den Planern der Leader-Projektgruppe schon einmal Ziele in diese Richtung formuliert. Und während in Bietenhausen damals mehrere Maßnahmen umgesetzt wurden, blieb in Höfendorf von der Aufbruchstimmung nicht viel übrig. Das Mehrgenerationenhaus als einziges Projekt musste die Gemeinde Rangendingen am Ende fast komplett selbst bezahlen. Der alte Ortskern mit seiner vernachlässigten Bausubstanz und Leerständen blieb weiter im Dornröschenschlaf. Höfendorf in zwei Jahren als ELR-Schwerpunktgemeinde – das wäre tatsächlich die Chance, hier mit Verzögerung doch noch etwas zu bewegen. Oder, um in der Märchensprache zu bleiben: Das wäre der Prinz, der Höfendorf wach küssen könnte.