Rangendingen fehlen bald Flächen für neue Baugebiete. Das stellte Bürgermeister Johann Widmaier bei einer Ortsbegehung mit dem Gemeinderat fest. Foto: Beiter

Bei Rundgang des Gemeinderats wird Flächennutzungsplan diskutiert. Trotz Landflucht Einwohnerzahl gehalten.

Rangendingen - Ein Scheitern ist durchaus möglich. Dennoch möchte die Gemeinde Rangendingen einen Versuch starten, über die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes langfristig weiteres Bauland zu sichern.

Bürgermeister Johann Widmaier stellte den Räten seinen Plan bei der Ortsbegehung am Freitag vor. In Rangendingen wird das Bauland langsam knapp. Als letztes im Flächennutzungsplan ausgewiesenes Baugebiet wird in den kommenden Jahren die "Au" erschlossen. Dass keine zusätzlichen Gebiete ausgewiesen seien, liege an der Feststellung der Regionalplaner, dass Rangendingen über die Zahl der dann zur Verfügung stehenden Bauplätze hinaus keinen weiteren Bedarf habe.

Rangendingen hat trotz Landflucht seine Einwohnerzahl gehalten

Diese Ansicht jedoch möchte Widmaier nicht teilen. "Die 50 neuen Bauplätze sowie die innerörtlichen Freiflächen werden uns in den kommenden 20 Jahren nicht ausreichen", ist er überzeugt. Als Beleg zitierte der die Bevölkerungsentwicklung des Ortes. Rangendingen habe in den vergangenen Jahren trotz Landflucht seine Einwohnerzahl gehalten. "Wir haben eine günstige Lage und sind eine für junge Familien attraktive Gemeinde mit einer guten Sozialstruktur", hob er hervor.

Daraus einen Bedarfsnachweis zu formulieren sei schwierig aber nicht unmöglich. Zu Hilfe kommt ihm vielleicht ein Umstand, den noch vor einem Jahr niemand auf der Rechnung hatte. Bis 2017 greife noch das "LEA-Prinzip", doch danach würden auch die Kommunen im Zollernalbkreis neue Flüchtlinge aufnehmen müssen, lautete seine Feststellung. Widmaier rechnet damit, dass Rangendingen über 2017 hinaus Wohnraum für jährlich 50 Flüchtlinge bereitstellen müsse. "Wo sollen wir die unterbringen", frage er sich.

Eine Lösung sieht Widmaier darin, die Flächen im Gewann Brand, die im Regionalplan als Bauerwartungsland vorgesehen sind, über die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes als zukünftiges Bauland auszuweisen. "Es ist durchaus möglich, dass wir mit dem Plan scheitern, doch wir müssen diesen Versuch wagen", schwor er die Räte ein.

Als weitere Punkte, die in der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes berücksichtigt werden sollten, nannte Widmaier die Standorte für den Windpark am Owinger Berg, die Erweiterung des Schuppengebietes in Rangendingen sowie die Vergrößerung des Gewerbegebietes in Höfendorf.